07.11.2004, 14.30 Uhr
Erneut mussten wir uns auf eine weite Reise begeben, was natürlich unnatürlich frühes Aufstehen mit einschloss. Trotzdem fanden sich zu nachtschlafender Zeit recht viele Arminen am Bahnhof ein. Die Fahrt verlief unspektakulär, doch wieder einmal muss angemerkt werden, dass die Toiletten der Bahn in einem beklagenswerten Zustand sind. In Neumünster eingetroffen, wunderten wir uns zunächst über die erstaunliche Zahl von roten Backsteinhäusern. Ein Baumaterial an dem offenkundig kein Mangel bestand. Der Weg zum Stadion führte uns durch eine Gegend, deren Bewohner recht ordentlich mit Geld versorgt zu sein scheinen. Das macht sie aber nicht unbedingt besonders aufgeschlossen, denn die einfache Frage "Wo geht´s zum Stadion?" wurde von einer radelnden Mittvierzigerin mit "Das wissen Sie nicht?" beantwortet. Da wir es tatsächlich nicht wussten, konnten wir die gute Frau doch noch dazu bringen ihre Ortskenntnisse mit uns zu teilen. Der Platz war dann auch flugs erreicht, die Spielstätte war aber eine einzige Enttäuschung. Sechs bis acht Stufen rundrum und keine Tribüne. Dafür gab es jede Menge Zäune, sodass das Gelände in ferner Zukunft auch als Weideland genutzt werden könnte. Dann war Anpfiff und die Götter im weißen Dress mussten sich der Anfangsoffensive des VfR erwehren. Das war nicht allzu schwierig, denn die Deckung stand sicher und planlos in den Strafraum geschlagene Flanken waren eine sichere Beute von Daniel "Krake" Lüders. Äußerst harmlos was die milkaesk gewandeten Hausherren zustande brachten. Anders der SVA. Das Mittelfeld wurde zügig überbrückt und es wurde viel Gefahr über die Flügel erzeugt. Eine schöne Hereingabe köpfte Marko Schwabe nach einer halben Stunde zur verdienten Führung ein. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause, die dazu genutzt wurde die Anwesenden mit Getränken zu versorgen. Hier hat der Neumünsteraner hübsche Zehnerträger parat, die den Transport der begehrten Flüssigkeiten sehr bequem gestaltet. In Hälfte zwei bemühten sich die Platzherren weiterhin, hatten nun aber das Problem, dass die Blauen stets gefährlich und pfeilschnell konterten. Eine Viertelstunde vor dem Ende wurde der eingewechselte Philippe Harms sehr schön in Szene gesetzt, umspielte lässig seinen Gegenspieler und schlenzte das Leder aus halbrechter Position ins linke untere Eck. Der Keeper des VfR streckte sich vergebens und ist wahrscheinlich heute noch nicht gut auf seine Vorderleute zu sprechen. Kurze Zeit später reklamierten die Spieler Neumünsters einen Elfmeter, der zu Recht verweigert wurde. Tugay Tasdelen überwand im Gegenzug mit einem eleganten Heber aus 18 Metern den Schlussmann der Lila-Weißen und sorgte damit für die endgültige Entscheidung. Ein Sieg, der durch eine geschlossene Mannschaftsleistung erreicht wurde. So konnte man sich in fröhlicher Stimmung auf den Heimweg machen, auch wenn das örtliche Taxenunternehmen etwas begriffsstuzig zu sein scheint, denn der Zug kurz nach Spielende wurde von uns verpasst, weil die Droschkenkutscher einfach nicht pünktlich an der Stätte des Triumphes des SV Arminia erschienen. Ob sie noch Fahrgäste gefunden haben, interessierte uns dann nicht mehr. Wir traten den Weg zum Bahnhof zu Fuß an. Dirk
Neue Presse, 08.11.2004
Die Mannschaft von Hilger Wirtz knüpfte nahtlos an ihre Leistung beim 4:2 gegen Wilhelmshaven vor einer Woche an. In der Partie bei Regionalliga-Absteiger Neumünster schlugen die Bischofsholer gleich ein hohes Tempo an, erarbeiteten sich mehr Möglichkeiten als der besser platzierte Tabellennachbar. Die Führung gelang den Arminen nach einem weiten Freistoß von Rouven Brandt: Kapitän Marko Schwabe, der erstmals wieder ohne Nasenschutz spielen konnte, köpfte aus kurzer Entfernung ein – 1:0 (34.). Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeber den Druck, doch Arminias Defensive um Roy Nischkowsky machte keine Fehler. Und Arminia konterte geschickt. Zwei schnelle Gegenstöße brachten die Entscheidung. Der eingewechselte Philippe Harms traf aus 16 Metern nach Zuspiel von Malek Barudi (77.), bevor Tugay Tasdelen mit einem Heber aus gleicher Entfernung alles klar machte – 3:0 (83.). Schmerzlich: Schwabe kann seinen Nasenschutz gleich weiterreichen – zwei Minuten vor Schluss musste Florian Toussaint mit gebrochener Nase vom Feld.
Tore: 0:1 Schwabe (34.), 0:2 Harms (77.), 0:3 Tasdelen (83.)
Arminia: Lüders – Brüning, Nischkowsky, Lazic – Barudi, Schwabe, Herold, Toussaint – Brandt (87. Beise), Tasdelen (84. Capin) – Besovic (68. Harms)
Zuschauer: 850
Schiedsrichter: Americh (Hamburg)
Beste Spieler: Nischkowsky, Brandt, Herold
HAZ, 08.11.2004
(kös). In starker Form präsentiert sich der SV Arminia Hannover. Sieben Tage nach dem 4:2-Erfolg gegen den SV Wilhelmshavener setzten sich die „Blauen“ mit 3:0 beim ambitionierten Regionalligaabsteiger VfR Neumünster durch. „Meine Mannschaft hat so gespielt, wie man es sich als Trainer wünscht“, sagte Trainer Hilger Wirtz und war begeistert. Auf Basis einer starken Defensivleistung, die die Gastgeber nicht zur Entfaltung kommen ließ, wurden stets gefährliche Angriffe eingeleitet. Nach einem Freistoß von Rouven Brandt erzielte Marko Schwabe (35. Minute) mit einem platzierten Kopfball die verdiente Führung. Die bauten Philippe Harms (76.) mit schönem Schlenzer aus 16 Metern in den Torwinkel und Tugay Tasdelen (82.) per Lupfer über VfR-Torhüter Patrik Borger aus. Für den einzigen Wermutstropfen sorgte eine Aktion kurz vor dem Abpfiff: Florian Toussaint brach sich bei einem unglücklichen Zweikampf das Nasenbein Die Bischofsholer betrieben beste Werbung für die folgenden Heimspiele gegen Meiendorf, Bergedorf und Büdelsdorf und könnten mit Siegen in der Tabelle noch ganz, ganz weit nach oben klettern.
Kicker, 08.11.2004
"Wenn ein Gegner mit Libero kommt und kompakt steht, finden wir einfach keine Mittel", beklagte VfR-Trainer Ramon Berndroth. Seine Mannschaft kassierte die dritte Heimniederlage, verliert damit den Anschluss an die Spitzengruppe. In der ersten Hälfte spielte der VfR mehr quer als produktiv nach vorn, kassierte nach einem Fehler von Keeper Borger das 0:1. Nach dem Wechsel war Neumünster zwar optisch überlegen, lief dem Rückstand aber planlos hinterher. Die größte Chance hatte Kilicaslan, als er knapp überweg schoss (78.). Eine Wende lag noch in der 82. Minute in der Luft, aber nach einem Foul an Celik blieb der Elfmeterpfiff aus. Im Gegenzug markierte Tasdelen die Entscheidung. Nur ein Hannoveraner konnte sich nicht recht freuen: Florian Toussaint hatte sich die Nase gebrochen. Arne Schmuck
Bild, 08.11.2004
Da passte alles. Arminia überraschte und überzeugte beim 3:0-Sieg bei Regionalliga-Absteiger Neumünster. Jetzt sind die "Blauen" endlich dran an der Spitzengruppe der Oberliga. Manager Wolfgang Lange: "Ein tolles Spiel. Wir haben hinten gut gestanden und die Konter tödlich gesetzt." Jetzt hat Arminia drei Heimspiele, kann in der Tabelle richtig nach oben klettern. Tore: Schwabe, Harms, Tasdelen.