03.10.2004, 15 Uhr
Bei erstaunlichem Wetter hatten die Zuschauer sicherlich ein besseres Spiel erhofft, aber sie wurden von beiden Mannschaften enttäuscht. Von Anfang an spielten sich die Aktionen fast ausschließlich im Mittelfeld ab und dort wechselten sich die Mannschaften mit dem Ballbesitz eher unfreiwillig ab. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch der Mann an der Pfeife. Jede Körperberührung wurde geahndet und so war das Spiel nahezu alle dreißig Sekunden unterbrochen. Es schien, als ob der Referee eher körperlosen Sportarten wie Schattenboxen oder Murmeln zugetan ist. Seine Assistenten mit ihrer kuriosen Auslegung der Abseitsregel taten ein Übriges, um möglichst keinen Spielfluss aufkommen zu lassen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Götter im blauen Dress zu ihren ersten ernsthaften Möglichkeiten, allerdings resultierte daraus nicht Zählbares und so ging es torlos in die Kabine. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Geschehen beziehungsweise Nichtgeschehen auf dem Rasen. Die Gestreiften intensivierten ihre Bemühungen nicht gerade und Arminia kam nicht richtig in die Spitze und so hatte man in dieser Hälfte nur einen Außenpfostenschuss der Altonaer und zwei Bälle in Richtung Tor durch die Giganten zu registrieren. Die Stimmung auf den Rängen war übrigens wesentlich besser als das Spiel vermuten ließ. Der zahlreiche Anhang der dänischen Ex-Exklave feuerte sein Team an und auch der SVA wurde nach vorn geschrien. Genutzt hat es nichts und so blieb es beim 0:0 und es gibt durchaus, man glaubt es kaum, gute Seiten an diesem Spiel. Arminia hat nun seit sechs Spielen nicht verloren und wenn man die letzte Saison zum selben Zeitpunkt zu Grunde legt, hat das Team der Götter diese Phase sehr gut überstanden. Dirk
Neue Presse,
Dieser Kick passte nicht recht zum sonnigen Sonntag: Arminia schaffte gegen Altona nur eine Nullnummer.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Arminia ohne Schwung: Gegen Altona 93 reicht es nur zu einem mageren 0:0. Dabei hatte Arminias Coach Hilger Wirtz gleich sechs Offensivkräfte aufgeboten, davon mit Tugay Tasdelen und Marko Kirsch gleich zwei Regisseure. Heraus kam jedoch keine gute Unterhaltung, angriffslustiger Spaßfußball blieb aus. Die Bischofsholer spielten verkrampft – kaum Torchancen. In Hälfte eins passierte ganz wenig. Die wenigen Höhepunkte setzten zunächst die Hamburger. Einmal konnte Arminias Schlussmann Daniel Lüders glänzend halten, einmal flog der Ball knapp am Tor vorbei. Es dauerte bis zur 37. Minute, ehe Arminia erstmals vors Altonaer Tor kam: Zeki Ari verzog jedoch aus sieben Metern. Nach dem Wechsel erhöhte die Wirtz-Elf wenigstens den Einsatz. Und die Gäste, die wie Arminia bisher neun Punkte holten, waren offensichtlich mit einem 0:0 zufrieden und beschränkten sich fortan nur noch aufs Verteidigen. Aber der Arminen-Elf fehlen zurzeit die Mittel im Spielaufbau. Wirtz holte den zweikampfschwachen Marko Kirsch vom Platz, aber auch die Kollegen machten es kaum besser. Vorn „fehlt ein Vollstrecker“, so Wirtz, der auf seinen Stamm-sturm mit Philippe Harms und Garip Capin wegen Verletzungen verzichten musste. Denn in der Endphase gabs noch drei Möglichkeiten, doch weder Ari noch Tasdelen konnten zum wichtigen Sieg einlochen. Ein zerknirschter Wirtz: „Das war kein Oberliga-Niveau.“ Immerhin bleiben die Bischofsholer ungeschlagen. Seit dem 0:3 zum Auftakt gegen Emden gabs in sechs Partien keine Niederlage mehr. Davon allerdings nun schon vier Unentschieden – die Arminen kommen in der Tabelle nicht voran, belegen nun Rang acht.
Tore: Fehlanzeige
Arminia: Lüders – Lazic, Hagmann, Brüning – Nischkowsky – Barudi, Tasdelen, Kirsch (68. Brandt), Toussaint – Besovic (80. Baise), Ari
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Richter (Sereetz)
Beste Spieler: Brüning
HAZ, 04.10.2004
Hannover (kös). Arminia Hannover ist in der Fußball-Oberliga nun schon seit sechs Spielen ungeschlagen. Dass Trainer Hilger Wirtz nach dem gestrigen Heimspiel gegen Altona 93 aber von einem niveauarmen Spiel sprach, hat gute Gründe. Die „Blauen“ kamen im Rudolf-Kalweit-Stadion nicht über ein mageres 0:0 hinaus. Und die 500 Zuschauer bekamen bei dem Remis eine Partie geboten, in der die spannenden Momente sehr überschaubar blieben. Aus einem schwachen Arminen-Team ragten lediglich Torhüter Daniel Lüders und Abwehrspieler Jörg Brüning heraus. Lüders sorgte mit einer starken Leistung dafür, dass die Hanseaten den Platz nicht sogar als Sieger verließen. Bereits in der 3. Minute hatte er einen Freistoß von Roger Stilz, der im Torwinkel zu landen drohte, noch parieren können. Gefährlich wurden die „Blauen“ gegen Altona nur, wenn über die Flügel gespielt wurde. Dies geschah aber viel zu selten, und so waren nur Zeki Ari (37.) und Tugay Tasdelen (48.) nach Einzelaktionen torgefährlich. Es wurde wieder einmal deutlich, dass Routinier Marko Schwabe als Impulsgeber in vielerlei Hinsicht fehlt. Dessen Rot-Sperre ist nun abgelaufen, und der Mannschaftskapitän kann in der nächsten Partie beim FC St. Pauli II wieder mitspielen.
Kicker, 04.10.2004
Bei Altona 93 wird man sich fragen müssen, ob man mit dem einen Punkt wirklich zufrieden sein kann. Gegen schwache Hausherren waren die Hamburger zunächst die überlegene Elf, hatten durch Stilz (3.), Bajramovic (24.) und Hartmann (42.) gute Torchancen. In der zweiten Hälfte investierten die Hanseaten jedoch zu wenig in die Offensive, hatten durch Jurkschat (52.) und Henning (73.) trotzdem die Möglichkeit zum Siegtor. Für die Arminen waren die Chancen durch Ari (37.) und Tasdelen (48.) einfach zu wenig. D. Kösel
Bild, 04.10.2004
550 Zuschauer am Bischofsholer Damm - Saison-Rekord! Aber Werbung war das nicht. Arminia spielte gegen Altona nur 0:0. Die Gastgeber nur mit zwei Chancen von Ari (38., 50.). Und Dusel: Henning ballerte an den Pfosten (72.). Immerhin: Arminia jetzt 6 Spiele in Folge ungeschlagen.