04.04.2004, 15 Uhr
Ein klarer und auch in dieser Höhe verdienter Sieg des SV Arminia. In der ersten Hälfte versuchten die Gäste das Spiel ausgeglichen zu gestalten, wurden aber mit zunehmender Spieldauer immer weiter in die eigene Hälfte gedrängt und nachdem Marko Schwabe aus 25 Metern abzog und der RSV-Keeper nur abklatschen konnte, war Zeki Ari zur Stelle, um den Ball ins Gehäuse zu befördern. Fortan verlegte sich der Torwart der Wümmestädter auf´s Fausten, wobei er eher den Eindruck einer amoklaufenden Comicfigur hinterließ, denn eines Rückhalts seines Teams. Stabiler wurde seine Hintermannschaft dadurch jedenfalls nicht. Sie präsentierte sich geistig beweglich wie eine Folienkartoffel und wurde in der zweiten Halbzeit zermalmt wie ein Semmelknödel von einer Dampfwalze. Arminia nahm nach dem Seitenwechsel das Heft völlig in die Hand und die Rotenburger sahen entgeistert dem Offensivwirbel der Götter im blauen Dress zu. Erneut Ari und im Anschluss zwei Mal Garip Capin schraubten das Ergebnis in schwindelerregende Höhen. Vor dem 4:0 trieb Forian Toussaint den Ball über das halbe Feld und passte dann mymetergenau auf Capin, der mühelos vollstrecken konnte. Der RSV markierte zwar noch den Ehrentreffer, aber kurz vor dem Ende der Partie stellte Philipe Harms nach einem sehenswerten Solo den alten Abstand wieder her. Die Blauen präsentierten sich in diesem Spiel als spielstarke Einheit und vor der Ostfrieslandexpeditition nach den Kreuzigungsfeierlichkeiten sollte niemandem bange sein. Dirk
Neue Presse, 05.04.2004
Arminia feiert schon: Nach dem tollen 5:1 gegen Rotenburg ist der Klassenerhalt wohl geschafft.
HANNOVER. Arminen-Trainer Hilger Wirtz offenbarte sich als Fußball-Romantiker: „Mein Herz hüpft vor Freude nach dieser Vorstellung.“ Seine Elf hatte gerade feinsten Sport mit fünf Traumtoren geboten – und mit nunmehr 51 Punkten ist Arminia die Qualifikation für die eingleisige Oberliga kaum noch zu nehmen. Gegen Rotenburg kamen nur Freunde des Fußballkrimis nicht auf ihre Kosten. In Hälfte eins war die Partie spannend wie ein Fernsehtestbild. Einen Höhepunkt gab es aber: Nach einem Gewaltschuss von Marko Schwabe aus 25 Metern ließ RSV-Torwart Olschewski den Ball prallen, den Zeki Ari kraftvoll aus acht Metern versenkte (25.). Auch Durchgang zwei bot wenig Spannendes, was nun aber an den wunderbar kombinierenden Bischofsholern lag. Nach einem Konter über Garip Capin und Florian Toussaint war wieder Zeki Ari zur Stelle – 2:0 (55.). Die schwindelig gespielten Gäste mussten nur fünf Minuten später das 3:0 durch Capin hinnehmen (60.), den 450 Fans gefiel der neue Film dafür umso mehr. Großer Applaus auch beim nächsten Tor, wieder war Capin per Kopf zur Stelle gewesen (67.). Regisseur Tugay Tasdelen hatte den Treffer mit einer weiten Flanke eingefädelt. Der Anschluss durch Rotenburgs Ott (77.) störte dann nicht mehr, zumal Phillipe Harms nach einem Solo über 60 Meter noch einmal erhöhen konnte – 5:1, das verdiente Happy End. Nur Jürgen Scholz trat die Spaßbremse: „Gefeiert wird erst, wenn rechnerisch alles klar ist.“ Dafür verriet der Klubchef mit Maik Barudi (Neuenkirchen) einen weiteren „wahrscheinlichen Zugang“. sch
Tore: 1:0 Ari (25.) mit Nachschuss, 2:0 Ari (55.) nach Konter, 3:0, 4:0 Capin (60., 67.) per Kopf, 4:1 Ott (77.), 5:1 Harms (84.) – Alleingang.
Arminia: Lüders – Fiedler – Brüning, Hagmann – Ibanez (81. Teßmar), Tasdelen, Schwabe, Kroll (70. Brezina), Toussaint – Ari, Capin (70. Harms)
Zuschauer: 450
Beste Arminen: Ari, Capin, Hagmann
HAZ, 05.04.2004
Hannover (kös). Dem SV Arminia Hannover dürfte die Qualifikation für die einteilige Fußball-Oberliga nicht mehr zu nehmen sein. Mit 5:1 setzten sich die „Blauen“ im heimischen Rudolf-Kalweit-Stadion gegen den Rotenburger SV durch. Damit hat die Elf von Trainer Hilger Wirtz als vierte Mannschaft der Oberliga die 50-Punkte-Grenze überschritten. Eine Leistung, mit der vor Saisonbeginn kaum jemand gerechnet hatte. Spiele der Arminen gegen die Rotenburger waren immer hart umkämpft und umstritten, davon gab die 1. Halbzeit einen Eindruck. Kaum Torchancen auf beiden Seiten, dafür viele verbissene Positionskämpfe im Mittelfeld, die am gegnerischen Strafraum ihr Ende fanden. Vielleicht erklärt dies, mit welcher Wucht, vielleicht sogar Wut, Marko Schwabe in der 25. Minute aus gut 25 Metern abzog. Rotenburgs Frank Olschewski – der ehemalige 96-Torhüter spielte auf Schiedsrichteranordnung zur besseren farblichen Unterscheidung im geliehenen Arminia-Trikot – konnte den Ball nicht festhalten. Den Abpraller nutzte Zeki Ari mit einem Gewaltschuss aus neun Metern in den Winkel zur Führung. Die 2. Halbzeit entschädigte dann für vieles. Vom Wiederanpfiff an ließen die Gastgeber keinen Zweifel daran, dass die 2. Hälfte attraktiver werden sollte. „Das waren Tore, die das Herz höher schlagen lassen“, schwärmte Wirtz. Nach einem Abschlag von Torhüter Daniel Lüders und einer schnellen Kombination über Garip Capin und Florian Toussaint erzielte Ari (55.) seinen zweiten Treffer. Nach Flanken von Marcel Hagmann (59.) und Tugay Tasdelen (67.) war Capin jeweils mit dem Kopf zur Stelle. Das Sahnehäubchen lieferte der eingewechselte Philippe Harms ab. Der schnelle Stürmer zog einen Sprint über 60 Meter durch und erzielte aus spitzem Winkel Arminias fünften Treffer (84.). Waldemar Ott hatte die einzige Gästechance zum 1:4 (77.) genutzt. Kickers Emdens Trainer Jürgen Drüke, dort spielt Arminia am Ostermontag, zeigte sich beeindruckt: „Arminia hat gute Stürmer, die die Dinger reinhauen.“ Damit verabschiedeten sich die „Blauen“ bis Ende April von ihren Fans. Nun warten schwere Aufgaben in Emden, Ihrhove und Oberneuland.
Bild, 05.04.2004
Arminia ist acht Spieltage vor Saisonende schon am Ziel angekommen: Nach dem 5:1 gegen Rotenburg ist die Qualifikation für die eingleisige Oberliga mit 51 Punkten wasserdicht. 500 Fans und Glücksschwein Wühlfried sahen jeweils zwei Treffer von Zeki Ari und Garip Capin sowie einen von Philipe Harms für Arminia.