29.02.2004, 15 Uhr
Oldenburg ist immer eine schöne Auswärtsfahrt. Das liegt nicht immer nur am Spiel, sondern auch an der faneigenen Örtlichkeit, die nach den Partien immer gern aufgesucht wird. Eine Stunde vor Spielbeginn standen wir allerdings vor verschlossenen Stadiontoren, die sich nach kurzer Wartezeit dann allerdings doch noch öffneten und nach fußballtypischer Nahrungsaufnahme begann das Spiel. Der VfB, in der Klassenerhaltsfrage mit dem Rücken zur Wand, begann druckvoll und kam auch alsbald zu Tormöglichkeiten. Doch immer wieder konnte Daniel "Krake" Lüders parieren. Nachdem die ersten gefährlichen Angriffe der Huntestädter überstanden waren, machte Arminia sich daran besser mitzuspielen. Das Geschehen verlagerte sich ins Mittelfeld, wo verbissen um jeden Ball gekämpft wurde. Der äußerst schwache Pfeifenmann ließ sehr viel durchgehen und so wurden die Attacken sehr schnell rüder. Die Gastgeber kamen in dieser Phase zwar noch zu Chancen, aber auch diese wurden vom glänzenden "Krake" Lüders zunichte gemacht. Der SVA begann gegen Ende der ersten Halbzeit etwas Torgefahr zu entwickeln, aber etwas Zwingendes kam dabei zunächst noch nicht heraus. Nach dem Wechsel neutralisierten sich die Teams in der Spielfeldmitte, aber nach und nach tastete sich Arminia an das Gehäuse der Hausherren heran. In der 68. Minute war es dann soweit. Ein Pass von der rechten Seite wurde völlig unerwartet von einem Spieler des VfB ins eigene Netz befördert. Das 0:1! Kurz darauf musste Damian Brezina das Feld verlassen. Er hatte die Ampelkarte gesehen. Ein Oldenburger wurde kurze Zeit später mit Rot der Bank verwiesen und der SV Arminia konterte nun sehr gut. Florian Toussaint hämmerte das Spielgerät nach einem schnellen Angriff an den Querbalken und es waren noch mehr Gelegenheiten zum Ausbau des Ergebnisses vorhanden, aber es blieb letztlich beim etwas schmeichelhaften 1:0-Sieg für Arminia. Der VfB hat es in den ersten 45 Minuten versäumt in Führung zu gehen und wurde für seinen fahrlässigen Umgang mit seinen Tormöglichkeiten bestraft. Dirk
Neue Presse, 01.03.2004
OLDENBURG. Arminia hat glücklich mit 1:0 beim VfB Oldenburg gesiegt - schon der sechste Auswärtssieg. Gut, dass bei den Arminen Daniel Lüders einen Supertag erwischte. Der Schlussmann mit dem Spitznamen „Krake“ sorgte in Hälfte eins fast allein dafür, dass seine Mannschaft nicht unterging. Gleich ein halbes Dutzend mal fischte Lüders den Ball kurz vor der Torlinie weg. Die besten VfB-Chancen hatten Ferrulli (5.) und Steidten (18., 20.). Oldenburgs Top-Stürmer Hakan Cengiz durfte aus disziplinarischen Gründen gar nicht erst mitmachen. In Hälfte zwei nahmen auch Arminias Feldspieler endlich die Partie auf. Trainer Hilger Wirtz hatte in der Pause „kräftig Dampf abgelassen“. Chancen blieben aber Mangelware; nun aber wenigstens auch für die Oldenburger, die „um ihre letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt“ (Wirtz) spielten. Dieses Thema erledigten die Oldenburger dann auch noch selbst: Nach einer scharfen Eingabe von Damian Brezina versenkte VfB-Akteur Suksur den Ball im eigenen Netz - 0:1 (68.). Brezina musste vier Minuten darauf wegen Ballwegschlagens mit Gelb-Rot vom Platz. Doch die Kollegen behielten die Übersicht, hatten am Ende sogar noch einige Chancen nach Kontern. Es blieb aber beim knappen Erfolg für die Arminen, die in der Tabelle weiterhin auf Rang vier stehen. Arminias Trainer Hilger Wirtz: „Wir haben heute viel Dusel und eine überragende Krake gehabt, den Sieg nehmen wir aber gerne mit.“ sch
Tor: 0:1 Suksur (68.) mit Eigentor nach scharfer Eingabe von Brezina.
Arminia: Lüders - Fiedler - Teßmar, Brüning, Ibanez - Brezina, Schwabe, Toussaint - Tasdelen (80. Kroll) - Capin (72. Trifunovic), Harms (60. Ari)
Zuschauer: 900
Schiedsrichter: Müller (Bremen)
Beste Arminen: Lüders, Toussaint
HAZ, 01.03.2004
Oldenburg (al). Der Sieg war schmeichelhaft, aber Hilger Wirtz nahm die Sache mit Humor. „So unverdient habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gewonnen“, sagte der Trainer des Fußball-Oberligisten Arminia Hannover nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg seiner Elf beim VfB Oldenburg. Ein Eigentor von Rasim Sukschur (70. Minute), der eine Hereingabe von Damian Brezina abfälschte, bescherte den „Blauen“ einen Auswärtssieg, an den nach einer 1. Halbzeit mit VfB-Chancen im Minutentakt kaum jemand im Arminen-Dress geglaubt hatte. Bis zum Seitenwechsel war es dem Tabellenvierten aus Hannover nicht gelungen, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Vielmehr rückte Arminen-Torhüter Daniel Lüders, der unter anderem einen Schuss aus sechs Metern mit einem sehenswerten Reflex parierte, in den Mittelpunkt. Immer wieder musste er für seine geschlagenen Verteidiger retten. Was auch immer Trainer Wirtz seiner Elf in der Halbzeit mit auf den Weg gab - es zeigte Wirkung. Arminia gestaltete das Spiel, kam zum Tor des Tages und hatte in der Schlussphase, als Florian Toussaint einen Konter mit einem Schuss ans Lattenkreuz abschloss, gute Chancen. Brezina durfte vorzeitig unter die Dusche. Nach einem Foul in der 1. Hälfte verwies ihn der Schiedsrichter wegen Ballwegtretens (75.) des Feldes.
Bild, 01.03.2004
"Wir haben noch nie so unverdient gewonnen." Sagt Arminias Trainer Hilger Wirtz. 1:0 siegten die "Blauen" in Oldenburg - und das noch durch ein Eigentor. Arminia in der 1. Halbzeit unter Dauerdruck. "Die hätten fünf Dinger machen können", sagt Wirtz. Sie machten nur eins - Oldenburgs Suksur fälschte in die eigene Kiste ab. Dann flog Brezina gelb-rot vom Platz. Torjäger Capin wurde blutig geschlagen (Lippe), musste ausgewechselt werden.