07.03.2004, 15 Uhr
Einen schönen Nachmittag im Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm bescherte uns das Team des SV Arminia am gestrigen Tag. Die Lüneburger hatten nach ihren letzten respektablen Ergebnissen davon geträumt, demnächst irgendwo zu punkten. Dieser Traum zerbarst in Bischofshol schon nach wenigen Minuten wie einst die Challenger. Garip Capin zeichnete für das 1:0 der Götter im grünen Dress verantwortlich und von da an war der Fortgang der Ereignisse in Stein gemeißelt. Weitere Gelegenheiten für den SVA folgten und nach einem wunderbaren Pass von Marko Schwabe erzielte Florian Toussaint das 2:0. Ein Zwischenstand, der die mitgereisten Ultras der Gäste wenig zu stören schien. Sie sangen weiter ihre Lieder, warfen Papierschnipsel auf das Feld oder hielten ihre Doppelhalter hoch. Das auch sie das langweilige "Scheiß Hannover", wahlweise "Scheiß Arminia", riefen, soll an dieser Stelle ihrer jugendlichen Begeisterung für den eigenen Verein zugeschrieben werden. In der Pause versuchten sie sich auch noch als Teilzeitpyromanen. Sollten sie das häufiger machen, ist sicherlich mit ihrem sozialverträglichen Frühableben zu rechnen. Auf dem Feld schaltete Arminia gegen Ende der ersten Hälfte und in den ersten 15 Minuten nach Wiederanpfiff einen Gang zurück und die Gäste kamen mehrmals in die Nähe des von "Krake" Lüders gehüteten Arminentores, jedoch ohne dieses ernsthaft in Gefahr zu bringen. Als Arminia die Schlagzahl wieder erhöhte, kam das Götterteam sofort wieder zu Torchancen in Hülle und Fülle. Zeki Ari durfte scih gleich zweimal als Torschütze feiern lassen. War sein erster Treffer noch ein Abstauber, so ist er beim 4:0 glänzend von Toussaint in Szene gesetzt worden. Die früheren Hansestädter waren nun körperlich am Ende und reagierten nur noch hilflos und konfus. Um auch eine Ballberührung in seiner Spielstatistik zu haben, schmiss sich ein Schwarz-Weißer völlig unmotiviert in Keepermanier auf das Leder. Der, das Lachen kaum verbergen könnende, Referee zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Marko Schwabe wollte keine Geschenke und beförderte den Ball an den Pfosten, aber nur um kurze Zeit später den LSK mit einem Tor aus dem Spiel heraus zu bestrafen. Im Anschluss an das 5:0 waren noch mehrere Möglichkeiten zur Ergebniserhöhung gegen die physisch völlig ausgelaugten Lüneburger vorhanden, doch der SVA ließ im gleißenden Sonnschein Gnade walten. Ebenso der Schiedsrichter, denn zwei weitere Spieler des LSK wollten unbedingt Hand an das Spielgerät legen und taten dies auch im Strafraum, doch die Pfeife blieb stumm. Lüneburg wird es in dieser Verfassung auch in der fünften Liga schwer haben, auf den SV Arminia wartet am nächsten Wochenende mit dem BV Cloppenburg ein gänzlich anderes Kaliber. Dirk
Neue Presse, 08.03.2004
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Arminia mühelos: 5:0 gegen Lüneburg. Arminen-Coach Hilger Wirtz war zuletzt „überhaupt nicht zufrieden mit der Formkurve“. Konsequenz: Für den formschwachen Damian Brezina spielte Patrick Kroll im Mittelfeld, für Philippe Harms stürmte wieder Zeki Ari. Ins Zeug legten sich aber vom Anpfiff weg alle Arminen. In den ersten 20 Minuten gabs gleich Chancen für zwei Spiele. Genutzt wurden zwei. Zunächst traf Garip Capin nach Vorarbeit von Tugay Tasdelen, der überragende Florian Toussaint erhöhte nach schönem Steilpass von Marko Schwabe. 400 Fans hatten ihren Spaß. Danach ruhten sich die Bischofsholer gegen den Vorletzten aus. Arminias Torwart Daniel Lüders hatte aber auch wenig zu befürchten von den harmlosen Gäste-Kickern. Lüneburgs Stürmer hatten gerade mal fünf Ballkontakte. Drei davon in Hälfte zwei, in der die Arminen-Offensive aber wieder an Fahrt aufnahm. Tasdelen legte diesmal für Ari auf - 3:0 aus Nahdistanz. Der Stürmer legte wenig später nach Toussaint-Pass nach - 4:0. Marko Schwabe setzte dann einen Handelfmeter (verursacht von Berisha) nur an den Pfosten, zielte aber vier Minuten vorm Ende nach einer schönen Kombination wieder genau - 5:0. Damit verteidigen die Bischofsholer souverän ihren vierten Tabellenplatz und halten klar Kurs auf die neue eingleisige Oberliga. „Das ist im Moment das Wichtigste“, befand Coach Hilger Wirtz nach dem hohen Sieg.
Tore: 1:0 Capin (5.) mit Direktschuss, 2:0 Toussaint (17.) aus 14 Metern, 3:0 Ari (61.), 4:0 Ari (67.), 5:0 Schwabe (86.) aus 17 Metern.
Arminia: Lüders - Ibanez (73. Trifunovic), Fiedler, Brüning - Teßmar, Tasdelen, Schwabe, Kroll (69. Brezina), Toussaint - Capin, Ari (69. Harms)
Zuschauer: 400
Beste Arminen: Toussaint, Tasdelen, Capin
HAZ, 08.03.2004
Hannover (kös). Das Ziel eingleisige Fußball-Oberliga rückt für Arminia Hannover immer näher. Mit 5:0 besiegten die „Blauen“ gestern den Lüneburger SK im Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm. Drei Siege aus den verbleibenden zwölf Partien sollten dem Tabellenvierten reichen, um sich für die neu gestaltete Spielklasse zu qualifizieren. Die 400 Zuschauer, soweit sie nicht aus Lüneburg kamen, hatten ihren Spaß an der Vorstellung der Hausherren. Wohl selten sah man in dieser Saison eine Partie, in der die Schützlinge von Trainer Hilger Wirtz einen Gegner so eindeutig beherrschten. Vom Tabellenvorletzten war gegen eine früh attackierende und munter kombinierende Arminia nur wenig Widerstand zu sehen. Das war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen, denn noch vor einer Woche hatte Meisterschaftsfavorit SV Wilhelmshaven seine liebe Mühe, beim LSK mit 2:1 zu gewinnen. Doch gestern war die Partie in Bischofshol schon nach 17 Minuten entschieden. Garip Capin (5.) und Florian Toussaint (17.), beide gehörten zu den stärksten Akteuren, hatten da bereits eine beruhigende 2:0-Führung herausgeschossen. Zeki Ari (62., 67.) und Marko Schwabe (85.) erzielten die Treffer der 2. Halbzeit. Viel zu meckern gab es an diesem Tage nicht. Außer vielleicht, dass Arminia eine Fülle guter Chancen ausließ. So verschoss Schwabe (82.) einen Handelfmeter, und traf Toussaint (86.) die Latte. Trotzdem hob Wirtz vor dem Spitzenspiel beim BV Cloppenburg warnend den Zeigefinger. „Da müssen wir in den Zweikämpfen viel engagierter sein.“
Kicker, 08.03.2004
Klare Angelegenheit für Arminia. Die Gäste hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie bereits nach 25 Minuten höher zurückgelegen hätten. Nur zwischen der 25. und 55. Minute kam der LSK zu Chancen. Danach erspielten sich die Hausherren noch ein Fülle guter Möglichkeiten. Schwabe verschoss sogar noch einen Handelfmeter (85.). Dieter Kösel
Bild, 08.03.2004
Das war saugut! Arminia ballerte sich den Frust aus den Schuhen. Nach der ersten Pleite mit Glücksschwein Wühlfried (1:4 gegen 96) und zuletztdem Dusel-Sieg gegen Oldenburg (1:0) ließen es die "Blauen" mal richtig krachen. 5:0 gegen Lüneburg! Es war ein Spiel auf ein Tor. Capin (5.) und Toussaint (17.) sorgten für den beruhigenden Halbzeitstand. Nach dem Wechsel langte Zeki Ari mit Doppelschlag zu (62./67.). Kapitän Marko Schwabe semmelte erst einen Handelfmeter an den Pfosten (83.), sorgte zwei Minuten später mit seinem Treffer für den hochverdienten 5:0-Endstand.