18.04.2004, 18 Uhr
Wieder Ostfriesland, wieder Fischbrötchen, aber diesmal keine Punkte. Angekommen in Ihrhove musste unser kleiner Tross erst einmal bemerken, dass die Telefonzelle von der Tribüne verschwunden ist und nun als Kassenhäuschen fungiert. Auch die Farbe der ehemaligen Telekommunikationshütte wurde verändert. Aus dem üblichen Gelb ist nun ein merkwürdiges Olivgrün geworden. Ansonsten war bei der Concordia alles wie immer. Die Gastgeber mussten unbedingt gewinnen, um ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren. So begannen sie dementsprechend stürmisch, ohne das Tor von Daniel "Krake" Lüders wirklich zu gefährden. Die Götter im blauen Dress hielten dagegen und versuchten ihrerseits anzugreifen. Hierbei machte sich das Fehlen von Tugay Tasdelen schmerzlich bemerkbar, denn eine wichtige Anspielstation zwischen Mittelfeld und Angriff fehlte. Nach einer halben Stunde gingen die Concorden in Führung, wir hatten an der Bierbutze derweil das Vergnügen einen Kräuterschnaps mit dem schönen Namen Kruiden ausgegeben zu kriegen. Eine doch eher zweifelhafte Angelegenheit, handelte es sich doch im Nachhinein um ein ziemliches Teufelszeug. Was Ihrhove vollständig zum Dorf der Verdammten werden ließ, war ein Monsterkind, das, wie von uns gemutmaßt wurde, zirka ein halbes Jahr alt war und in Zukunft sechzig Meter groß werden und Ihrhove zertrampeln wird. Mitten in diese philosophischen Betrachtungen fiel der Ausgleich durch Jörg Brüning, der eine Freistoßflanke per Kopf im Netz versenkte. Kurz danach war Halbzeit. Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Und Ihrhove traf wieder. Eine Situation, die eigentlich schon geklärt war, führte zur erneuten Führung der Platzherren. Aus acht Metern in halbrechter Position ließ der Concorde der Krake keine Chance. Aber noch waren mehr als 35 Minuten zu spielen. Arminia gewann jetzt ein Übergewicht im Mittelfeld, doch Tormöglichkeiten blieben leider rar. Inzwischen hatten sich auch einige Anhänger von Germania Leer zu uns gesellt. Sie wollten Ihrhove unbedingt verlieren sehen und zehn Minuten vor dem Abpfiff wurden auch sie Zeuge einer der seltsamsten Schiedsrichterentscheidungen dieser Saison. Zeki Ari wurde gefoult, blieb am Ball, drang vier Meter in den Strafraum ein und wurde erneut gefoult. Der fällige Pfiff des Referees kam prompt und dann gab es Freistoß 17 Meter vom Gehäuse der Concorden entfernt. Seltsam und nicht zu rechtfertigen, auch wenn ein Mitfahrer, sicherlich unter dem Einfluss des Kruiden, vermeinte die kretinöse Handlungsweise des Unparteiischen verteidigen zu müssen. Nach zwei weiteren vergebenen Möglichkeiten zum Ausgleich war das Spiel dann beendet. Wir zogen ein letztes Mal zum Bierstand und dort schenkte uns der Schankwart eine noch zu einem Drittel gefüllte Flasche des Kräutergebräus. Dieses Drittel wurde auf der langen Rückfahrt geleert und so klang der Abend trotz der Niederlage recht beschwingt aus. Dirk
Neue Presse, 19.04.2004
IHRHOVE. Arminia verliert leichtfertig 1:2 bei Concordia Ihrhove.
Ohne Spielmacher Tugay Tasdelen (zwei Spiele Sperre) taten sich die Bischofsholer lange schwer. „Dabei kann Ihrhove nur kämpfen“, ärgerte sich Arminen-Trainer Hilger Wirtz hinterher mächtig. Denn das reichte den Gastgebern zu zwei Toren und damit zum Sieg. Treffer Nummer eins erzielte Rodriguez per Kopf nach einer Ecke (26.). Danach wurde Arminia endlich etwas munterer, und Jörg Brüning stand nach einem Freistoß von Florian Toussaint genau richtig – 1:1 aus Nahdistanz (40.). Zeki Ari hatte zwei Minuten später Pech bei einem Lattenkopfball. Im zweiten Durchgang pennte zunächst die komplette Arminen-Defensive, was Ihrhoves Bertram zum 2:1 ausnutzte (53.). Danach spielte nur noch Arminia. Ohne Erfolg allerdings, die Chancen wurden ausgelassen und „Zeki Ari wurde ein klarer Elfmeter versagt“, schimpfte Wirtz, der aber auch seine Spieler nicht von Kritik ausnahm: „Die haben heute unnötig verloren, weil lange die Linie fehlte. In einigen Szenen war unsere Ordnung auf Kreisklassenniveau.“ Kleiner Trost für den SVA-Coach: In der Oberliga bleiben seine Arminen nach der Niederlage trotzdem weiter auf Rang fünf. sch
Tore: 1:0 Rodriguez (26.) per Kopf nach Eckball. 1:1 Brüning (40.) nach Freistoß. 2:1 Bertram (53.) aus 10 Nahdistanz.
Arminia: Lüders – Fiedler – Brüning, Hagmann – Ibanez, Kroll (70. Brezina), Schwabe, Harms (70. Teßmar), Toussaint – Ari, Capin
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Thorsten Bliesch (Hamburg)
Bester Armine: Schwabe
HAZ, 19.04.2004
Ihrhove/Hannover (kös). Die kleine Serie ist zu Ende. Nach vier Spielen ohne Niederlage hat Arminia Hannover in der Fußball-Oberliga bei Concordia Ihrhove mit 1:2 verloren. „Ich bin angefressen, diese Niederlage war überflüssig“, schimpfte Hilger Wirtz kurz nach Spielschluss. Mit der 1. Halbzeit war Arminias Trainer noch zufrieden gewesen. Nach 26 Minuten waren die Hausherren zwar durch Mario Rodriguez in Führung gegangen. Doch fünf Minuten vor der Pause glich Jörg Brüning aus fünf Metern mit seinem ersten Saisontor nach einem Freistoß von Florian Toussaint aus. Kurz danach traf Zeki Ari nur die Latte. Die 53. Minute regte Wirtz dann so richtig auf: Arminias Abwehr schlief, Jakob Bertram erzielte die erneute Führung der Gastgeber. „Ein Anfänger-Tor“, ärgerte sich Wirtz. Ihrhove stellte danach auf Defensive um, und die Hannoveraner erspielten sich genug Möglichkeiten, um die Partie noch zu kippen. Doch Garip Capin, Ari, Marcel Ibanez und Marko Schwabe vergaben beste Chancen.
Bild, 19.04.2004
Arminia verliert: 1:2 in Ihrhove. Brüning glich zum 1:1 aus. Danach wollten die "Blauen" den Punkt nur noch verwalten. War ein bisschen wenig. Bertram traf zum 1:2 (53.).