10.09.2003, 18 Uhr
Schon wieder die Amateure des VfL Wolfsburg. Eine Mannschaft gegen die wir wohl nie gewinnen werden. Schon nach wenigen Sekunden fand sich das runde Leder im Gehäuse der Götter im blauen Dress wieder. Keineswegs geschockt reagierte das Team vom Bischofsholer Damm und hatte nur eine Minute später durch Tobias Fiedler per Kopfball die große Chance zum Ausgleich, doch leider strich der Ball ein paar Millimeter am Gebälk vorbei. Auf die nächste Chance Arminias musste man in dieser Halbzeit lange warten, die Miniwölfe spielten geschickt und kamen zu weiteren Treffern. Das 0:2 fiel nach einem schnellen Angriff und das 0:3 durch einen fragwürdigen Strafstoß. In der Zwischenzeit traf Zeki Ari mit der zweiten Möglichkeit für den SVA nur das Außennetz. Mit dem 0:3 ging es an diesem verregneten Abend in die Kabinen, aus denen Arminia mit verbesserter kämpferischer Einstellung herauskam, vielleicht auch weil das Team der Götter die ganze Zeit von Gesängen und dem strömenden Regen nach vorn gepeitscht wurde. Und im zweiten Spielabschnitt wurde endlich sicherer kombiniert und so wurde zwangsläufig Gefahr im Strafraum der Gäste erzeugt. Bei einer dieser Gelegenheiten konnten sich die Autostädter nur mit einem Foul behelfen und der fällige Elfmeter wurde von Marko Schwabe souverän verwandelt. In den Minuten danach gab es noch einige Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, doch ein Konter, den die Wolfsburger zum 1:4 abschlossen, beendete alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Schade, denn in der zweiten Hälfte hat der Bundesliganachwuchs nur zweimal auf das von "Krake" Lüders glänzend gehütete Tor geschossen. Die Partie war damit natürlich entschieden, was nicht heißt, dass die durchnässten Zuschauer dem Spiel und den zunehmend schwierigeren Lichtverhältnissen vorzeitig den Rücken kehrten. Am Sonntag gegen die Concorden aus Ihrhove muss jetzt wieder gepunktet werden, dann dürften sich auch nicht so viele Aktionen im Zwielicht abspielen. Dirk
Neue Presse, 11.09.2003
Arminia chancenlos: Im Oberliga-Nachholspiel gegen die Bundesliga-Reserve des VfL Wolfsburg gabs gestern Abend ein 1:4, damit rutschen die Bischofsholer auf Rang fünf ab. "Was soll uns heute schon passieren?", meinte Arminias Klubchef Jürgen Scholz vor dem Anstoß mit fröhlicher Miene. Sein Team könne nach dem guten Saisonstart "gegen den Ligafavoriten eigentlich nur gewinnen". Davon war auf dem Platz dann aber wenig zu sehen. Zumindest eine Halbzeit lang wurde die Arminen-Elf vorgeführt, wobei die Arminen auch noch kräftig mithalfen. Der erste Pass von Marko Schwabe landete gleich beim Gegner - Makiadi traf bereits nach 20 Sekunden zur Führung für den VfL. Die überraschende Offensivtaktik mit drei Spitzen von Arminen-Coach Hilger Wirtz war damit über den Haufen geworfen. Überrascht waren fortan nur noch die Arminen, weil fast jeder Wolfsburger einen Tick schneller am Ball war. Der kam meist von den Arminen, die das rutschige Spielgerät kaum zähmen konnten. Bis auf eine Chance zum Ausgleich durch Tobias Fiedler lief das Spiel bis zur Pause nur aufs Arminen-Tor von Daniel Lüders. Der hielt, was zu halten war. Beim 0:2 durch Janicki nach Fiedlers Fehlpass war er aber machtlos (18.), genau wie beim Elfmeter von Ritter (36., Holzmann an Janicki) - 0:3 zur Pause. Da war Hilger Wirtz noch "froh nicht abgeschossen worden zu sein". Fröhlich gings aber in Arminias VIP-Zelt zu, wo Wurstberge aufgefahren wurden. Auch deshalb war die Tribüne in Durchgang zwei nur noch halb so voll. Arminias Kicker hatten es satt, weiter hinterherzurennen, erzeugten jetzt sogar ein wenig Druck. Und nach Foul an Zeki Ari konnte Marko Schwabe per Strafstoß auf 1:3 verkürzen (75.). Die Autostädter erhöhten aber noch auf 1:4 (80.). sch
HAZ, 11.09.2003
(bj). Irgendwie hatte es Hilger Wirtz wohl geahnt. Zumindest versuchte der Trainer des SV Arminia Hannover schon vor dem gestrigen Nachholspiel in der Fußball-Oberliga gegen die Amateure des VfL Wolfsburg die Euphorie zu bremsen, die sich durch den 6:2-Erfolg am vergangenen Freitag über den SC Langenhagen in Bischofshol breit gemacht hatte. "Wir haben gegen einen regionalen Gegner gewonnen, jetzt spielen wir gegen einen absoluten Meisterschaftsfavoriten", hatte Wirtz gewarnt. Und tatsächlich waren die kleinen "Wölfe" ein bis zwei Nummern zu groß - und gewannen hochverdient mit 4:1 (3:0). Wer Wirtz´ Warnungen nicht ernst nehmen wollte, wurde schnell eines besseren belehrt. Ganze 20 Sekunden dauerte es, da lag der Ball zum ersten Mal im Arminen-Tor. Und was sich in den folgenden knapp 45 Minuten bei strömendem Regen abspielte, darf man getrost als Lehrstunde bezeichnen. Immer wieder verloren die hannoverschen Spieler in der Vorwärtsbewegung den Ball. Und immer wieder demonstrierten die Wolfsburger als neuer Tabellenzweiter dann ihre Stärke: Blitzschnell wurde das Mittelfeld überbrückt und die Viererkette überlaufen. Und wenn nicht Torhüter Daniel Lüders das eine oder andere Mal hervorragend gegen frei vor ihm auftauchende Gästespieler gerettet hätte, wären die "Blauen" sogar mit fünf oder sechs Gegentoren in die Kabine gegangen. "Unsere jungen Spieler müssen zeigen, dass sie das hohe Tempo einer solchen Spitzenmannschaft mitgehen können", hatte Wirtz vor dem Anpfiff gesagt. Nun, sie brauchten 45 Minuten dazu. Denn nach der Pause waren die Arminen zumindest um eine Resultatsverbesserung bemüht - profitierten dabei aber auch von einem stark nachlassenden VfL. Doch mehr als der Ehrentreffer durch einen verwandelten Foulelfmeter von Marko Schwabe gelang nicht. Und der eine oder andere Arminen-Fan musste sich mit der Gewissheit auf den Heimweg machen, dass den Tabellenfünften von den Spitzenmannschaften der Oberliga noch eine Menge trennt.
Tore: 0:1 (1. Minute) Makiadi nutzt ein Malheur von Schwabe, der Habryka angeschossen hatte. 0:2 (18.) Janicki trifft nach Ballverlust von Fiedler. 0:3 (36.) Ritter per Foulelfmeter. 1:3 (76.) Schwabe per Strafstoß. 1:4 (83.) Oeren schließt einen Konter ab.
SV Arminia: Lüders - Teßmar, Schwabe, Holzmann, Ibanez (89. Trifunovic) - Leipold (89. Orthmann), Brezina, Fiedler, Toussaint, Harms (70. Kroll) - Ari.
Zuschauer: 400.
Schiedsrichter: Axel Pioch (Goslar).
Bester Armine: Lüders.
Beste Wolfsburger: Makiadi, Habryka.
Kicker, 11.09.2003
"Wir dürfen die Wolfsburger nicht ins Spiel kommen lassen", hatte Arminias Trainer Hilger Wirtz vor der Partie gefordert. Doch in den ersten 45 Minuten geschah genau das Gegenteil. Mit vielen Fehlpässen erleichterte es seine Mannschaft den Gästen, das Spiel zu machen. Bereits nach 20 sekunden nutzte Makiadi einen solchen Fehler zur Führung. Zur Pause durften sich die Hannoveraner bei ihrem Torwart Daniel Lüders bedanken, dass sie nicht höher zurücklagen. In der zweiten Halbzeit verlief das Spiel ausgeglichener, weil Arminia konzentrierter agierte und die Wolfsburger bei ihren Konterchancen die letzte Konsequenz vermissen ließen. Das Team von Michael Krüger wies eindrucksvoll nach, warum es einer der Meisterschaftsfavoriten ist. D. Kösel
Fußball in der Twilight Zone
Bild, 11.09.2003
Aua, Arminia! Nach einem kleinen Höhenflug zum Saisonstart gab´s gegen die Amateure des VfL Wolfsburg gestern eine harte Bruchlandung: 1:4-Heimpleite! Die kleinen Wölfe sind Arminias Angstgegner. Trainer Hilger Wirtz ahnungsvoll: "Nur nicht verlieren. Ein Punkt wäre schon gut." Wäre. Aber schon nach 30 Sekunden ging Arminia im Dauerregen baden. Der junge Holzmann schießt einen Wolfsburger an, der Ball prallt zu Makiadi, 0:1. Alles was sich die "Blauen" vorgestellt hatten, was sie überzeugend beim 6:2 in Langenhagen zeigten - nicht gelang. Nur Torwart Lüders in Form verhinderte in der 1. Halbzeit ein halbes Dutzend Gegentore. So blieb es beim 0:3 (Janicki, Foulelfer Ritter). Arminia nach der Pause wenigstens mit Kampf und Einsatz. Schwabe (Foulelfer) verkürzt. Aber das bedeutete gestern nicht einmal Hoffnung. Oeren kontert zum 1:4-Endstand.