22.11.2003, 14 Uhr
Schade, dass die Leistungen des SV Arminias von den Menschen in der Stadt nicht recht gewürdigt werden. Kurz vor dem Match sind ein paar Regentropfen gefallen und schon blieben die Leute zu Hause oder sahen sich in einer nahen Schänke die Künste überbezahlter oder gar depressiver Fußballer an. Der FC Oberneuland begann überraschend stark, vielleicht hatte der Kniff von Trainer Gütschow das Team am Vorabend in einem Hotel zusammzuziehen tatsächlich gefruchtet. Chancen hatten die Mannen aus dem Bremer Villenviertel aber nur wenn die Abwehr der in grün spielenden Götter Fehler machte. Davon profitierten die Oberneuländer zum Glück nicht, aber wenn sie in der Nähe ihres Stadions wohnen sollten, sind sie es wahrscheinlich auch gewöhnt, dass ihnen irgendein Lakai das runde Leder auf dem Silbertablett präsentiert und nicht auf dem seifigen, tiefen Geläuf des Stadions am Bischofsholer Damm. Nach einer Viertelstunde wurde Arminia stärker und das gut harmonierende Sturmtrio Zeki Ari, Garip Capin und Philippe Harms zunehmend gefährlicher. Die ersten Möglichkeiten zum Tor fanden allerdings noch nicht den Weg ins Netz des FCO-Gehäuses. Trotzdem war Arminia jetzt am Drücker und nach einem klaren Handspiel im Strafraum zeigte der Referee auf den ominösen Punkt. Marko Schwabe ließ dem, in die richtige Ecke hechtenden, Schlussmann keine Chance. Die Bremer spielten weitehin gut mit, doch mussten sie die Überlegenheit des SV Arminia bis zur Pause neidlos anerkennen. Nach der Pause brannten die Gäste zunächst ein Strohfeuer ab und schienen nun wirklich den Kasten von Alexander "Gecko" Dlugaiczyk gefährden zu wollen. Ihnen wurde, vom ansonsten umsichtig leitenden Schiedsrichter, ein Handelfmeter verweigert. Die Offensive des FCO gab natürlich Raum für Konter und ab der 60. Minute hatte der SVA das Geschehen wieder im Griff. Ari war es, der sich den Ball im Mittelfeld schnappte, seinen Gegner stehen ließ wie ein Verkehrsschild und sich in Richtung Oberneuländer Tor aufmachte. Dort angekommen, schickte er den Keeper in die flasche Ecke und markierte das vielumjubelte 2:0. Nun war noch mehr Raum für schnelle Gegenstöße da und wurde auch zum Herausspielen großer Gelegenheiten genutzt. Die Gäste hatten vor dem Wiederanstoß zur Reduktionstaktik gegriffen und einen Akteur wegen Meckerns verloren. Der durfte dann gegen das tosende Wasser aus der Brause anschreien. Leider wurde nur noch ein Tor durch Capin erzielt. Er traf den Ball aus einer Spielertraube heraus glücklich, für die Gäste war es natürlich nicht ganz so toll, und das Spielgerät hoppelte lustig über die Linie. Im Anschluss wurde gar ein höherer Sieg verpasst. Wichtig bei diesem Spiel war vor allem, dass die Götter sich in die Partie hineinkämpften und es dann auch an spielerischer Klasse nicht fehlen ließen. Es wird wahrlich Zeit, dass der hannoversche Fußballanhänger diese Leistungen durch zahlreicheren Besuch am Bischofsholer Damm honoriert. Dirk
Hallo, 23.11.2003
(sdi). Der SV Arminia wurde gestern vor 300 Zuschauern seiner Favoritenrolle gerecht, schlug Oberneuland mit 3:0 (1:0) und hat nun stattliche 10 Zähler Vorsprung auf den Neunten. Trainer Hilger Wirtz war auch nur mit dem Zählbaren zufrieden: "Das Spiel war weniger gut." Die Bischofsholer hatten mehr vom Spiel, Marko Schwabe verwandelte in der 27. Minute einen berechtigten Handelfmeter. Tobias Fiedler hätte wenig später erhöhen können, dann tat sich relativ wenig. Erst Zeki Ari brachte wieder Schwung, als er sich an der Seitenlinie das Leder erkämpfte und im Alleingang zum 2:0 traf (73.). Kurz darauf sah Oberneulands Muzzicato Gelb-rot, Arminia drückte nun. Garip Capin machte aus dem Gewühl heraus alles klar (79.), vergab mit Tugay Tasdelen anschließend beste Konterchancen. "Wir haben jetzt ein stattliches Polster" freute sich Wirtz.
Neue Presse, 24.11.2002
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Sogar der in die Kreisliga abgeschobene Nima Habibian bringt sich bei den Heimspielen der Viertliga-Elf noch mit ein. Der aussortierte Arminia-Spielmacher stand in einer Frittenbude, verkaufte eifrig Cola und Bratwurst. Seine Ex-Spielerkollegen machten zunächst einen weniger heißen Job gegen die Bremer Vorstädter von Ex-96-Coach Torsten Gütschow. Die Gäste begannen nach drei Niederlagen sehr vorsichtig, aber die Arminen waren noch zurückhaltender. Die Zeiten des Bischofsholer Hurra-Fußballs scheinen vorbei zu sein. Zu oft ging das schief und die 18 Punkte zuletzt aus sieben Spielen wurden mit Cleverness eingefahren. So wars auch diesmal. Den ersten Höhepunkt gabs in Minute 27. FC-Akteur Budelmann bekam im Fallen den Ball an die Hand - Marko Schwabe ließ sich die folgende Elfmeterchance nicht entgehen: 1:0. Das gab Arminia Sicherheit im Spiel nach vorn, Tobias Fiedler hätte erhöhen können (32.). Kurz vorm Pausenpfiff glänzte Schlussmann Alexander Dlugaiczyk bei der einzigen guten Bremer Chance von Budelmann. Erst nach einer Stunde wurde es richtig lebhaft. Die Vorentscheidung besorgte Zeki Ari nach einem tollen Solo - 2:0 (73.). Dann verlor der FC auch noch Fabrizio Muzzicato (Bruder des Ex-Arminen Benedetto) wegen Meckerns (Gelb-Rot, 74.). Nun gabs Platz für die Arminen und jede Mengen Chancen. Eine war noch drin: Garip Capin staubte zum 3:0 ab (79.). Vom vierten Platz will sich Hilger Wirtz „nach dem Arbeitssieg nicht blenden lassen“. Der SVA-Trainer freut sich „nur über das Polster“. Zehn Punkte sind es nun schon auf Rang neun, der am Ende den Abstieg bedeutet. „Allein das ist wichtig.“
HAZ, 24.11.2003
Hannover (kös). Der SV Arminia dürfte derzeit wohl eine der erfolgreichsten Fußballmannschaften in Hannover sein. Mit einem 3:0-Sieg über den FC Oberneuland festigte das Team von Trainer Hilger Wirtz seinen 4. Tabellenplatz in der Oberliga. Nur 300 Zuschauer wollten den siebten Sieg der „Blauen“ im achten Spiel sehen. Die Begegnung gegen die Hanseaten zeigte einmal wieder auf, wo die Gründe für die Erfolgsserie zu suchen sind: Die Wirtz-Schützlinge haben sich das Selbstbewusstsein erarbeitet, um auch schwächere Phasen unbeschadet überstehen zu können, von denen es gegen Oberneuland durchaus einige gab. Die Basis bietet das gute Defensivverhalten, das die Sicherheit gibt, um übergangslos auf schönen Offensivfußball umschalten zu können. In den ersten 25 Minuten lief gegen die Bremer nicht viel nach vorne. Im Gegenteil, beide Teams waren kaum auf dem Platz, da setzte es einen Warnschuss. Oberneulands Stürmer Michael Vögel scheiterte aus zwölf Metern an Arminias Torhüter Alexander Dlugaiczyk. Es war die beste Chance der Gäste. Ein sicher verwandelter Handelfmeter durch Marko Schwabe (27. Minute), den Sven Budelmann verursacht hatte, gab Arminias Offensive Ansporn. In den folgenden zehn Minuten hätten Florian Toussaint, Zeki Ari, Tobias Fiedler oder Tugay Tasdelen schon alles klar machen können. Es dauerte aber bis zur 73. Minute, ehe Ari mit einem herrlichen Alleingang für die Entscheidung sorgte. Oberneulands Fabrizio Muzzicato sah im direkten Anschluss die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns und konnte nicht mehr helfen, Arminias dritten Treffer durch Garip Capin (79.) zu verhindern. „Ein verdienter Arbeitssieg“, sagte Wirtz und war zufrieden. Denn in ihren besten Phasen zeigte seine Mannschaft, dass Arbeit auch richtig Spaß machen kann.
SV Arminia: Dlugaiczyk - Fiedler - Ibanez, Hagmann - Teßmar (65. Holzmann), Schwabe, Harms (65. Kroll), Toussaint - Tasdelen - Capin, Ari (75. Näfe).
Erst ein Solo, dann ein Duett: Arminias Stürmer Garip Capin macht die Anhänger und Verantwortlichen seines Klubs derzeit froh. Der erst im Saisonverlauf zu den „Blauen“ gestoßene Angreifer überzeugt immer häufiger mit Dribblings wie gestern gegen Oberneulands Heseyin Altindag. Und treffsicher ist er noch dazu: Mit seinem Tor zum 3:0 sorgte Capin für die Entscheidung - und wurde dafür von Trainer Hilger Wirtz ganz besonders gefeiert.
Bild, 24.11.2003
Bischofshol wird zum Ballermann. Arminia 3:0 gegen Oberneuland, der 7. Sieg im achten Spiel (21 Punkte). War keine Gala. Trotzdem schön: Zeki Ari spielte bärenstark, schoss sein 5. Saisontor. "Er lässt Markus Erdmann immer mehr vergessen", lobt Trainer Hilger Wirtz. Auch Garip Capin mit toller Quote: 5. Tor im 7. Spiel. Kapitän Schwabe verwandelte seinen 5. Elfer (insgesamt 6 Treffer).