14.09.2003, 15 Uhr
So wird man nicht oben dranbleiben können. Gegen eine biedere Mannschaft aus Ostfriesland gab es eine unnötige und hohe Niederlage. In der ersten Hälfte griff Arminia nahezu permanent an, aber es wurden nur sehr wenige Torchancen herausgespielt. Die wenigen resultierten aus Standardsituationen. Die Ostfriesen bedienten sich von Beginn an einer rustikalen Spielweise und es ist dem Schiedsrichter anzulasten, dass er nicht rechtzeitig zum Karton griff, um die teilweise rüden Attacken zu unterbinden. Arminia ließ sich vom harten und körperbetonten Spiel des Gegners verunsichern und versäumte es, den Concorden auch mal was auf die Socken zu geben. In der 42. Minute fiel nach einem harmlosen Eckball das 0:1. Ein Ihrhover konnte den langen Ball unbedrängt aus kurzer Distanz einnicken. Nach dem Wechsel stellten sich die Ostfriesen hinten rein und versuchten ihre Führung zu verteidigten. Die spielentscheidende Szene gab es dann um die 50. Minute herum. Volker Teßmar wurde brutal umgetreten. Der Ostfriesentreter rollte an die Bande und jammerte wegen einer angeblichen Handverletzung, trotzdem ahndete der Referee die Aktion mit der Ampelkarte. So weit, so gut. Nur überlegte sich der Offizielle die ganze Sache noch einmal und nahm den Platzverweis zurück und zeigte irgendwem die gelbe Karte. Der Coach der Ihrhover nahm den Klopper vom Platz und nichts war es mit der Überzahl für die Götter im blauen Dress. Kurz danach ließ sich der Concorde Sherif Touré im Strafraum fallen und natürlich zeigte der regelunkundige Pseudounparteiische auf den Punkt. Nachdem der von Lachkrämpfen geschüttelte Touré den 16-Meter-Raum verlassen hatte, verwandelte einer seiner Kumpanen zum 0:2. Arminia spielte nun hilflos und kassierte nach einem schnellen Konter auch noch das 0:3 durch Touré. Der SVA darf auf keinen Fall weiter so einfallslos in der Offensive spielen, denn dann wird man auch gegen eigentlich schlagbare Mannschaften, dazu gehören auch die nicht besonders spielenden Ihrhover, nichts bestellen können. Dirk
Neue Presse, 15.09.2003
Arminia Hannover sackt in der Oberliga immer weiter ab: Gegen Concordia Ihrhove gab es eine 0:3-Pleite.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Was die Emsländer draufhaben, wusste Hilger Wirtz: "Die spielen mit eiserner Disziplin, wie Roboter." Dagegen setzte der Arminen-Coach wieder "offensive Kreativität". Vergeblich, die Arminen-Elf steckt in einer Kunstpause. Das 0:3 war bereits die dritte hohe Niederlage in den vergangenen vier Spielen, der gute Saisonstart ist erstmal futsch. Dabei bestimmten die Bischofsholer gestern zunächst sogar lange das Spiel. Der Ball lief ordentlich nach vorn, nur im Strafraum der abgeklärt und souverän verteidigenden Gäste fiel den Arminen nichts ein. Gute Chancen gabs nur zwei. Einmal übersah Tobias Fiedler den frei stehenden Zeki Ari (14.), und Marko Schwabe zirkelte einen Freistoß knapp daneben (16.). Den Ihrhovern reichte dagegen eine Ecke zur Führung: Rodriguez war unbedrängt aus vier Metern per Kopf zur Stelle - das 0:1 drei Minuten vor der Pause. Gleich nach Wiederanpfiff verpassten Ari und Fiedler bei Großchancen den möglichen Ausgleich. Den Überblick hatte auch Schiedsrichter Becker verloren, der Ihrhoves Rodriguez zunächst vom Platz stellte, um ihn zwei Minuten später doch weiterspielen zu lassen. Der Sünder war Kollege Wessels gewesen, und Becker wusste offenbar nicht mehr, wer zu bestrafen war. Die Arminen passten sich diesem Durcheinander irgendwie an, eine Fehlerkette führte zum Foul von Ibanez an Toure - Elfmeter, den Haß zum 0:2 verwandelte (74.). Drei Minuten später traf auch der andere Ex-96-Spieler Sherif Toure nach tollem Solo - 0:3. Nun war bei den Bischofsholern der Saft endgültig raus. Und Hilger Wirtz muss ein Problem lösen: Seine Elf entwickelt sich zu einer Schießbude, hat bereits 15 Gegentreffer kassiert.
HAZ, 15.09.2003
Hannover (kös). Die Gastspiele von Concordia Ihrhove in Hannover entwickeln sich für die hiesigen Fußball-Oberligisten zu einem Albtraum. Vier Wochen nach dem 3:2-Sieg bei den Amateuren von Hannover 96 ließen die Ostfriesen nun ein 3:0 bei Arminia Hannover folgen. Und dabei setzten die Gäste wie bei 96 auf ein Defensivkonzept, gegen das die "Blauen" an diesem Nachmittag einfach kein geeignetes Rezept fanden. Im Mittelfeld waren die Gastgeber drückend überlegen, aber vor Ihrhoves Tor waren sie mit ihrem Latein einfach am Ende. Nach dem Führungstreffer der Gäste durch Mario Rodriguez war endgültig kein Durchkommen mehr, obwohl noch Zeit genug blieb. "Das war ganz bitter", sagte Arminia-Trainer Hilger Wirtz. "Wir waren nicht durchschlagskräftig genug." Tore für die Heimmannschaft sahen die 500 Zuschauer nicht mehr, dafür eine nicht alltägliche Situation: Rodriguez sah in der 49. Minute wegen eines vermeintlichen Fouls an Volker Teßmar die Gelb-Rote Karte. Das führte zu heftigen Diskussionen, weil nicht er, sondern Thomas Wessels der Übeltäter war. Da Schiedsrichter Lars Becker völlig die Übersicht verlor, nahm er den Platzverweis zurück, Rodriguez spielte weiter und Wessels Foul blieb ungesühnt - irgendwie symptomatisch für einen aus Arminen-Sicht alles andere als erfreulichen Nachmittag.
Tore: 0:1 (42.) Rodriguez köpft im Anschluss an einen Eckball ein. 0:2 (74.) Haß verwandelt einen von Ibanez an Touré verschuldeten Foulelfmeter. 0:3 (77.) Touré schließt einen Alleingang erfolgreich ab.
SV Arminia: Lüders - Teßmar (86. Orthmann), Holzmann, Ibanez, Kroll - Brezina, Fiedler, Schwabe, Toussaint - Ari, Harms (75. Tasdelen).
Zuschauer: 500.
Schiedsrichter: Lars Becker (Osterode).
Bester Armine: Toussaint.
Bild, 15.09.2003
Nächste Pleite für Arminia. Mittwoch noch 1:4 gegen Wolfsburgs Amateure, jetzt 0:3 gegen die Ostfriesen-Truppe aus Ihrhove - Prügel-Woche für die "Blauen". Trainer Hilger Wirtz: "Die Niederlage war völlig unnötig. Wir haben das Spiel 70 Minuten bestimmt, aber unsere Chancen nicht genutzt."