14.03.2003, 19.30 Uhr
Obwohl aufgrund der schlechten Platzverhältnisse in der neuen Arena auf das alte VfL-Stadion ausgewichen werden musste, reichte die Kapazität der Spielstätte, um die per Eisenbahn und Auto angereisten Arminen-Freunde auf der Geraden im unteren Ring unterzubringen. Empfangen durch einige Ultras, einem gesangsstarken Ingo-Vandreike-Harem-Fanclub im Rücken, einer recht ansprechenden Teufelswurst und der üblichen Eintrittsgeldspardose, die dieses Mal allerdings weitgehend leer geblieben sein dürfte, konnte kurz nach dem Einsingen bereits gejubelt werden, als Markus Erdmann einen Elfmeter sicher im Netz versenken konnte und den düpierten Schlussmann der kleinen Wölfe im Grün der anderen Torecke eintauchen ließ. Vorangegangen waren wütende Angriffe der Blau-Schwarz-Tragenden, welche bis dahin jedoch noch das Gebälk verfehlten, sodass der einzige Balljunge hinter dem Tor die Gelegenheit bekam, einige Pfunde während des Spiels durch intensive Laufarbeit ausschwitzen zu können. Als die Mehrheit von uns die bis zu diesem Zeitpunkt gewonnenen Punkte bereits auf der Habenseite verbucht hatte, fiel schließlich in der 21. Minute doch noch der Ausgleich für die Amateure durch einen unhaltbaren Schuss von Ören, der sich im zweiten Spielabschnitt noch als fallsüchtiger Schwalbenkönig entpuppen sollte. Gestärkt durch den zwischenzeitlichen Pausentee kam der SV Arminia aus den Katakomben des Stadions und konnte insbesondere durch den diesmal wieder in gelber Haarpracht aufspielenden Nima Habibian einige sehenswerte Farbtupfer in eine nun doch zusehends verflachende Partie einbringen. Der einstige Angstgegner wurde schließlich zwar wieder etwas emsiger, konnte jedoch das von Lüders gehütete Gebälk nur selten ernsthaft in Gefahr bringen. Erst nachdem Karagülle nach einem notwendigen Foul an der Strafraumgrenze von dem ungewohnt ansprechend pfeifenden Unparteiischen seiner gewohnten Position enthoben wurde, wuchs der Druck auf den Arminen-Kasten zusehends und die Partie wurde spannend. Doch aufgrund einer hervorragenden kämpferischen Leistung konnten die zehn Verbliebenen Akteure den verdienten Punkt nach Hannover, in die neue Wahlheimat Jürgen Röbers nehmen und den Funken auf die Mitgereisten nach Abpfiff überspringen lassen. Mit dieser konzentrierten Leistung und dem wiedergenesenen Tobias Fiedler im Kader sollte sich den kommenden Aufgaben positiv entgegensehen lassen. Frank
Neue Presse, 15.03.2003
Die Bedingungen waren erstligareif: feinster Rasen, helles Flutlicht, komfortable Kabinen. Da störte es die Arminen wenig, dass nur knapp 150 der 24000 Sitzplätze im alten VfL-Stadion besetzt waren, die Hannoveraner fühlten sich wohl beim Titelanwärter, zeigten eine Klasseleistung. Vor allem kämpferisch. Trainer Hilger Wirtz hatte seinem Team gewissermaßen die Flügel gestutzt, besetzte mit Volker Teßmar und Nuri Karagülle beide Außenbahnen neu. "Weil die defensiv stärker sind." Diese taktische Maßnahme war wohl auch richtig, denn die VW-Städter gaben vom Anpfiff weg mächtig Gas. So kamen die Arminen in der ersten Hälfte nur einmal vors VfL-Tor. Das reichte jedoch zu einem Treffer - Donkor hatte im Strafraum Hand gespielt, Markus Erdmann verwandelte den fälligen Elfmeter zur Arminen-Führung (11.). Der Ausgleich ließ aber nur zehn Minuten auf sich warten, dann traf Mehmet Ören mit einem strammen Schuss. Ansonsten konnten die Arminen die "kleinen Wölfe" von ihrem Strafraum fern halten. Nach der Pause folgte Arminias beste Phase. Marko Schwabe (46.) und zweimal Markus Erdmann (48. und 49.) hatten gute Gelegenheiten. Nach Gelb-Rot für Nuri Karagülle (68.) war wieder Verteidigen angesagt. Doch auch in Unterzahl konnten die Arminen die drückenden Wolfsburger ausbremsen. Klare Chancen gab es nicht mehr. "Heute wurde deutlich, dass wir mit der Spitze mithalten können", zeigte sich Trainer Wirtz sehr zufrieden. sch
HAZ, 15.03.2003
Wolfsburg (mbo). Sie waren nach Wolfsburg gefahren, um einen Punkt mitzunehmen, und am Ende ist die Rechnung aufgegangen: Die Oberliga-Fußballer von Arminia Hannover trotzten am gestrigen Freitag in einer vorgezogenen Partie dem Tabellenzweiten VfL Wolfsburg Amateure ein 1:1 (1:1)-Unentschieden ab. Dabei begann das Unternehmen Punktgewinn in Wolfsburg besser als erwartet. Zwar drückte der Bundesliga-Nachwuchs des VfL von Beginn an auf das Gehäuse von Arminen-Towart Daniel Lüders - das erste Tor indes schoss der Gast. Markus Erdmann per Elfmeter sorgte für die überraschende Führung. Als zehn Minuten später der Ausgleich fiel, dachten wohl viele der 150 Zuschauer, dass nun der Weg frei sei für einen Sieg des VfL. Doch mit einer defensiven Taktik schaffte es das Team von Trainer Hilger Wirtz, das Remis auch durch die drückende Schlussphase der Hausherren zu retten.
Tore: 0:1 (11.) Markus Erdmann verwandelt einen Elfmeter sicher, nachdem der Wolfsburger Donkor den Ball mit der Hand gespielt hatte. 1:1 (21.) Mehmet Ören mit einem strammen Schuss von der Strafraumlinie.
SV Arminia: Lüders - Reuther - Trifunovic, Ibanez - Teßmar, Habibian (84. Jordan), Fiedler (73. Kroll), Schwabe, Karagülle - Erdmann, Tasdelen (67. Näfe).
Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Neumann (Hamburg).
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Karagülle (57.) wegen wiederholten Foulspiels.
Bester Armine: Ibanez.
Bester Wolfsburger: Siegert.
Bild, 15.03.2003
Überraschung im Freitag-Spiel der Oberliga. Arminia gelang ein 1:1 bei Wolfsburgs Amateuren. Und die sind mit dem Ex-Arminen Michael Krüger als Trainer eigentlich Aufstiegs-Favorit in die 3. Liga. Erdmann schoss Arminia per Handlelfmeter in Führung (11.). Ören glich mit einem für Lüders unhaltbaren 16-m-Schuss aus (21.). Schnelle Tore, dann langes Zittern. Aber Arminia hielt Wolfsburgs Druck sogar mit zehn Mann aus (Gelb-Rot für Karagülle/69.).
Hallo, 16.03.2003
(sdi). Der SV Arminia erkämpfte Freitag bei Wolfsburgs Amateuren ein 1:1 (1:1). Markus Erdmann hatte nach 11 Minuten einen Handelfmeter verwandelt. Unmittelbar nach dem Wechsel besaß Arminia drei gute Gelegenheiten. Nuri Karagülle sah später Gelb-Rot, dennoch ließen die "Blauen" kaum Chancen zu. "Wir haben gezeigt, dass wir oben mithalten können", sagte Coach Hilger Wirtz.