06.04.2003, 15 Uhr
Ein insgesamt verdienter Sieg des SV Arminia. Die Götter im blauen Dress waren in der Anfangsphase der Partie überlegen, doch Zählbares wurde nicht erreicht. Nach etwa zehn Minuten wurden die Emsländer stärker und hatten im Anschluss an einen Konter die Riesenchance zur Führung. Zum Glück prallte der Ball vom Innenpfosten zurück ins Feld. Nach dieser Szene wirkten die Götter etwas verunsichert und Meppen hatte noch zwei große Möglichkeiten, die von Daniel "Krake" Lüders im Arminentor aber vereitelt werden konnten. Mitte der ersten Hälfte nahm der SVA das Heft wieder in die Hand und nun durfte Markus Erdmann sich mit dem Großteil der Zuschauer über einen Innenpfostentreffer ärgern. Die sich ob dieses Glückes freuenden Meppener Fans langweilten das Publikum derweil mit Rufen wie: "Scheiß Hannover, Scheiß Hannover hey, hey". Da sollten sie beim nächsten Treffen im Dorfkrug bessere Sachen ausarbeiten. Nachdem Erdmann das Aluminium zur Stimmgabel umfunktioniert hatte, spielte Arminia stetig nach vorn. Der Torhüter der Gäste blieb aber weitgehend beschäftigungslos. So sollte es auch im zweiten Spielabschnitt bleiben, denn nun neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. "Krake" Lüders musste nur noch bei einem Eckball sein ganzes Können aufbieten, mehr hatte er aber nicht zu tun. Sein Gegenüber hatte dann die ehrenvolle Aufgabe das Leder in der 89. Minute aus dem Netz zu holen, denn Erdmann hatte nach schöner Flanke von Volker Teßmar, der seinem Gegenspieler entkam wie einst Doktor Kimble seinen Häschern, eingeköpft. Ansonsten war auch der Schlussmann der Emsländer in der zweiten Hälfte nicht zum Eingreifen gezwungen. Aber es reichte ja zu drei Punkten für den SV Arminia. Die Gästefans hatten übrigens um die 70. Minute herum ein wenig Rauch entzündet und machen sich nun wahrscheinlich Hoffnungen in einer Talkshow mit dem Thema "Ich bin Ultra, ich habī Krebs und eure Krankenkassenbeitäge steigen, was geht mich das an?" auftreten zu dürfen. Bis es soweit ist, müssen sie aber zunächst mal lernen ihre Fahnen richtig herum aufzuhängen. Oder war das eine Form des Protestes gegen das eigene Team? Dirk
Neue Presse, 07.04.2003
1:0 gegen den SV Meppen - Arminia gewinnt mal wieder durch ein Tor von Markus Erdmann. Saisontor Nummer 24 des Torjägers war ein spätes, er traf zwei Minuten vor Schluss. Aufregend wars eigentlich nur vor der Partie. Die Arminen warteten auf Alexander Repschläger - vergeblich. Der Torhüter (30, seit drei Jahren bei Arminia) machte seine Ankündigung vom Abschlusstraining wahr: "Ich spiele nie mehr hier." Grund: "Ich bin von Trainer Hilger Wirtz menschlich schwer enttäuscht." Wirtz hatte sich jüngst für Daniel Lüders als Nummer eins im Tor entschieden, nachdem Repschläger gegen Cloppenburg und Nordhorn unglücklich gespielt hatte. Arminias Coach: "Ich bin auch enttäuscht, Alexander ist sehr sensibel." Gegen Meppen stand Kotrainer Michael Köpke (37) als Aushilfstorwart bereit. Und das wird "bis Saisonende auch so bleiben". Gestern hätten die Bischofsholer allerdings auch irgendeinen Freiwilligen unter den 400 Fans in ihr Tor stellen können. Von den harmlosen Gästen kamen lediglich zwei Bälle in Richtung Lüders. Arminia hatte auch nicht viel zu bieten: In Hälfte eins traf Erdmann mit einem Freistoß den Pfosten (41.), Stephen Kroll setzte einen Volleyschuss knapp daneben (42.). Nach dem Wechsel gelang es der Wirtz-Elf immerhin, ihre bis dahin immens hohe Fehlpassquote zu reduzieren. Und spät wurde auch herausgefunden, wo das Meppener Tor stand. Zunächst versiebte der beste Armine Nima Habibian seine Chance (82.), die zweite war dann doch drin: Damian Brezina hatte bei einem Einwurf schnell geschaltet, Volker Teßmar bediente Erdmann - 1:0, die Entscheidung (88.). sch
HAZ, 07.04.2003
Hannover (kös). Es war kein berauschendes Oberligaspiel, aber wenigstens das Ergebnis stimmte. Mit 1:0 besiegte Arminia Hannover den SV Meppen im Stadion am Bischofsholer Damm. Wie schon so häufig machte Markus Erdmann den Unterschied zwischen zwei an diesem Tage schwachen Mannschaften aus. Mit seinem 24. Saisontreffer in der 88. Minute sicherte Arminias Torjäger einen kaum noch für möglich gehaltenen Erfolg. "Das war ein nicht unverdienter Arbeitssieg in einem wenig anschaulichern Spiel", kommentierte Arminias Trainer Hilger Wirtz die Partie. Vor Spielbeginn war bereits eine andere Entscheidung gefallen, über die Wirtz nicht eben glücklich ist. Der Vertrag mit Alexander Repschläger war auf Wunsch des Torhüters aufgelöst worden. Repschläger hatte sich nach der Winterpause in einem internen Duell mit Arminias zweitem Torhüter Daniel Lüders zunächst als die Nummer 1 durchgesetzt. Der 30-Jährige fand sich nach zwei schwächeren Spielen gegen Nordhorn und Cloppenburg zuletzt beim FC Oberneuland allerdings auf der Ersatzbank wieder. Offenbar war die Enttäuschung so groß, dass Repschläger nicht mehr für die "Blauen", bei denen er seit zweieinhalb Jahren aktiv war, spielen mochte. "Das hat einen bitteren Beigeschmack", sagte Wirtz und wirkte dabei betroffen. Für Repschläger wird Kotrainer Markus Köpke bis zum Saisonende einspringen. der 36-Jährige war zuletzt in der 2. Mannschaft des TSV Havelse aktiv. Während der 90 Spielminuten litten die Arminia und die Gäste aus Meppen gleichermaßen unter den schlechten Bodenverhältnissen, der Kombinationsfußball fast unmöglich machte. Doch damit allein können die schwachen Leistungen beider Teams nicht erklärt werden. Ein wenig mehr hätten sie sich schon bemühen dürfen. Zumindest spricht für das Wirtz-Team, dass es vor allem in der 2. Halbzeit trotz der Widrigkeiten engagierter aufspielte. Und deshalb war der Sieg gegen noch schwächere Emsländer letztlich verdient.
Tor: 1:0 (88.) Erdmann köpft eine Flanke von Teßmar aus kurzer Distanz ein.
SV Arminia: Lüders - Reuther - Brüning, Ibanez - Jordan (72. Teßmar), Habibian, Schwabe (41. Brezina), Karagülle, Kroll (81. Näfe) - Tasdelen, Erdmann.
Zuschauer: 400.
Schiedsrichter: Bliesch (Hamburg).
Bester Armine: Habibian.
Beste Meppener: Fehlanzeige.
Bild, 07.04.2003
Torjäger Markus Erdmann sorgte mit seinem Treffer (88.) für Arminias 1:0-Sieg gegen Meppen.