11.08.2002, 15 Uhr
Neue Presse, 10.08.2002
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Hannovers Oberligist darf zum Auftakt daheim ran: Arminia empfängt morgen (15 Uhr) Schüttorf. "Ganz ruhig" ist Arminias neuer Coach vor seiner Heimpremiere. Hilger Wirtz: "Wir sind gut vorbereitet, die Fans können sich auf eine offensive Arminen-Elf freuen." Wer neben Torjäger Markus Erdmann stürmt, ist aber "noch nicht raus". Klarheit dagegen in der Torwartfrage: Zugang Daniel Lüders hat sich gegen Alexander Repschläger durchgesetzt. Auch Mittelfeldmann Lars Jordan hat sich auf Anhieb in die Startelf gespielt. Hinten sollen die Routiniers Tobias Fiedler, Lars Reuther und Jörg Brüning dicht machen. Noch ungewiss ist der Einsatz von Spielmacher Nuri Karagülle wegen einer Fußprellung.
HAZ, 10.08.2002
von Christian Otto
Hannover. Weil er der neue Trainer ist und durchaus über Selbstvertrauen verfügt, ändert Hilger Wirtz beim SV Arminia Hannover die Sitzordnung. "Bei uns sitzen künftig nur noch Leute auf der Bank, die direkt zum sportlichen Team gehören", sagt der 37-Jährige vor dem Saisonstart am Sonntag, zu dem der Fußball-Oberligist den FC Schüttorf 09 empfängt. Für den ehemaligen Klubchef Klaus Reuper, der bisher seinen Stammplatz direkt an der Außenlinie hatte, und dessen Nachfolger Jürgen Scholz bedeutet das, den schweren Gang auf die Tribüne antreten zu müssen. "Das müssen die beiden einsehen", findet Wirtz. Mit dem neuen Coach ist ein frischer Wind bei Arminia eingezogen - und der Übergang vom allseits beliebten Rainer Behrends zu seinem in der 4. Liga noch unerfahrenen Kollegen ist bisher erstaunlich reibungslos verlaufen. Die Spieler haben gemerkt, dass Wirtz eine höhere Laufbereitschaft verlangt und von seiner kumpelhaften Linie im Umgang mit den 23 Akteuren durchaus abweichen kann. Und der elegante Übungsleiter hat mit Freude festgestellt, dass so mancher Muff am Bischofsholer Damm beseitigt wurde. "Die Kabinen sind frisch gestrichen, alle im Umfeld geben sich große Mühe. Wir können hier viel bewegen", sagt der vom Niedersachsenliga-Aufsteiger TSV Fortuna/Sachsenroß an den Bischofsholer Damm gewechselte Sachbearbeiter im Elektrogroßhandel. Was der Mann mit dem Adelstitel - vollständig müsste man ihn mit Hilger Wirtz von Elmendorff ansprechen - cleverer als sein Vorgänger anstellt: Er setzt die Mannschaft nicht schon vom 1. Spieltag an unter Druck. War es vor der vergangenen (verkorksten) Saison noch ausgemachte Sache, dass Arminia und wirklich nur Arminia aufsteigen könne, so lässt es Wirtz gemächlicher angehen. "Wenn wir am Ende den 5. Tabellenplatz schaffen, wäre es schön", sagt der langjährige Spielertrainer, der bei Arminia aber nicht mehr selbst mitkickt. Bis auf Nils Noltemeier, der schon verletzt vom TSV Stelingen zu Arminia gewechselt ist, sind alle Spieler im Kader wohlauf. Ob auch alle gut gelaunt sind, wird sich spätestens am Sonntag zeigen, wenn Trainer Wirtz seine Stammelf bekannt gibt. Wer beim 1:0-Erfolg der Arminen im Landespokal gegen Ramlingen genau hingesehen hat, wird gemerkt haben, dass die Neuzugänge der "Blauen" bisher einen schweren Stand haben. "Ich habe die Qual der Wahl. Aber von den elf Neuen werden es wohl nur zwei in die Anfangsformation schaffen", sagt der Coach. "Aber wer möchte, hat ja viermal pro Woche im Training die Gelegenheit, mich umzustimmen."
Neuzugänge: Daniel Lüders (von SF Ricklingen), Marcel Ibanez (TSV Havelse), Lars Jordan (SV Ramlingen), Nils Noltemeier (TSV Stelingen), Alexander Trifunovic (07 Linden), Stephen Kroll, Tugay Tasdelen (beide TSV Fortuna/S.), André Jürgensen (A-Junioren Hannover 96), Constantin Stavropoulos (SV Meppen), Mustafa Sorie (VfB Oldenburg A-Junioren), Nima Habibian (1. FC Wunstorf).