27.10.2002, 14 Uhr
Bei sehr eigenartigem Wetter wurde gespielt. Regen und Orkanböen wechselten sich über die gesamte Spielzeit ab und den Biertrinkern wurde der Schaum aus den Bechern geweht. Arminia begann ebenso stürmisch und hatte gegen in der Abwehr unsichere Gäste aus Ihrhove auch drei große Möglichkeiten in der ersten Hälfte. Das Leder verfehlte jedoch das Gehäuse oder konnte vom guten Keeper der Concorden abgewehrt werden. Bei den herrschenden Wetterverhältnissen war es natürlich kaum möglich lange Bälle zu spielen, denn sobald diese vom Wind erfasst wurden landeten sie im Aus. So musste mit kurzen Flachpässen operiert werden, was Arminia auch ganz gut gelang. Die Ihrhover wurden in der zweiten Halbzeit stärker, aber zunächst hatten weiter nur die Giganten im blauen Dress Chancen. In der 51. Minute fiel dann der verdiente Führungstreffer durch einen Freistoß, den Markus Erdmann überlegt aus zirka 20 Metern überlegt einschob. Im weiteren Verlauf des Spieles gab es noch Chancen das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, doch auch hier konnte sich der Ostfriesenschlussmann auszeichnen. Das durfte dann auch Alexander Repschläger im Kasten der Götter, denn die letzten zehn Minuten der Partie waren nichts für Kardiologiepatienten. Zweimal klärte Repschläger Schüsse aus Nahdistanz, einmal strich der Ball nur Millimeter am Tor vorbei. Kurz vor dem Ende tauchte Erdmann allein vor dem Gästetor auf und versuchte das Spielgerät am herausgeeilten Torwart vorbeizuschieben, doch mit einer Blitzreaktion hielt der gute Mann und krönte seine Leistung mit der Roten Karte, denn er befand sich bereits außerhalb des Strafraums. Der anschließende Freistoß brachte nichts und dann war auch Schluss und zum Heulen des Orkans gesellte sich ein Jubelsturm. Dirk
Neue Presse, 28.10.2002
Mit seinem Freistoßtor sichert Markus Erdmann Arminia drei wichtige Punkte im Kampf um die Spitze - 1:0 gegen Concordia Ihrhove.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Nach dem Dauerregen war Arminias Rasen "ein Minenfeld", fand Hilger Wirtz. Um da heil durchzukommen erklärte der Arminen-Coach seinen Kickern vorher präzise, welcher der unzähligen triefnassen Stellen mit höchster Stolpergefahr unbedingt gemieden werden sollten. Nur einer konnte dem Sumpf nicht entgehen: Alexander Repschläger sollte im völlig verschlammten Fünfmeterraum zeigen, dass er besser ist als Stammtorwart Daniel Lüders, der diesmal überraschend auf der Bank schmoren musste. Wirtz´ schlichte Begründung: "Der Alex hat sich das erarbeitet." Viel zu halten hatte Repschläger zunächst nicht. In Durchgang eins bekam er von den ängstlichen Ihrhovern gerade mal einen Ball aufs Tor. Die Arminen kamen etwas besser klar, doch die guten Chancen von Nima Habibian (19.) und Erdmann (21.) wurden versiebt. Nach dem Wechsel drehten die Bischofsholer dann mächtig auf, der Matsch in der Rasenmitte wurde durch konsequentes Flügelspiel gemieden. Der eingewechselte Lars Jordan traf zunächst den Pfosten (48.), Kollege Erdmann machte es nur drei Minuten später richtig: Sein Freistoß aus 18 Metern landete rechts unten Im Tor - das 1:0 war bereits sein zwölfter Saisontreffer. Der Torjäger hätte seine Bilanz noch auf 15 erhöhen können, doch entweder war der der Pfosten im Weg (77.) oder er zeigte frei vorm Tor Nerven. Statt klar zu führen, wurde so am Ende noch gezittert: Ihrhoves Robert Tänzel kam zweimal frei zum Abschluss, doch Repschläger rettete den Vorsprung. In der Schlussminute musste Gästetorwart Jens Jaschob nach Handspiel außerhalb des Strafraums mit Rot vom Platz, dann war auch Schluss. Wirtz lobte: "In der zweiten Hälfte gabs eine regelrechte Leistungsexplosion." Lohn: Arminia klettert in der Tabelle auf Rang vier.
HAZ, 28.10.2002
Hannover (kös). Es war das zwölfte Saisontor von Markus Erdmann, und es entschied das Verfolgerduell am Bischofsholer Damm: Der Tabellenfünfte Arminia Hannover setzte sich in einer spannenden Begegnung gegen den Sechsten Concordia Ihrhove mit 1:0 durch und damit in der Spitzengruppe der Fußball-Oberliga fest. Warum Niedersachsen sturmfest und erdverwachsen sein müssen, das erfuhren Spieler und die 350 Zuschauer nicht erst zur Halbzeit, als das Niedersachsenlied durchs Stadion schallte. Orkanartige Böen setzten allen zu. Beide Teams zeigten trotz der widrigen Wetterumstände, warum sie in der Tabelle mit oben stehen. Bei Arminia hütete anstelle von Daniel Lüders, der zuletzt zweimal gepatzt hatte, Alexander Repschläger das Tor. Von Beginn an beherrschten die "Blauen" das Spiel. Bereits in der 1. Halbzeit hätten sie durch Florian Toussaint, Nima Habibian und Erdmann in Führung gehen müssen. Erst nach der Pause wurden die Gäste aktiver. Die Szene aus der 48. Minute hatte Symbolcharakter. Der eingewechselte Lars Jordan traf den Pfosten, im Gegenzug verfehlte der ehemalige 96er Victor Ighedosa nur knapp das Arminen-Gehäuse. Nach seinem Tor in der 51. Minute tauchte Erdmann dreimal frei vor Gäste-Keeper Jens Jaschob auf und verschoss, als ob er die Unglückszahl 13 auf seinem Trefferkonto fürchten würde. Und wie so oft rächten sich die ausgelassenen Torchancen beinahe noch in der Schlussphase, als die Gäste alles nach vorne warfen. Robert Tänzel vergab in der 86. und 88. Minute nur knapp. "Meine Mannschaft wollte gewinnen und hat das bei schwierigen Bedingungen gezeigt", sagte Arminen-Trainer Hilger Wirtz.
Tor: 1:0 (51.) Erdmann verwandelt einen Freistoß aus 18 Metern, nachdem er zuvor selbst gefoult worden war.
SV Arminia: Repschläger - Reuther - Brüning, Ibanez - Teßmar (46. Jordan), Tasdelen (64. Schwabe), Fiedler, Karagülle (81. Trifunovic), Toussaint - Erdmann, Habibian.
Zuschauer: 350.
Schiedsrichter: Hamerich (Hamburg).
Beste Arminen: Reuther, Ibanez, Brüning, Fiedler.
Beste Ihrhover: Tänzel, Kacar.
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Ihrhoves Torhüter Jens Jaschob (90.), der mit der Hand außerhalb des Strafraums vor Erdmann rettete.
Kicker, 28.10.2002
Torjäger Markus Erdmann entschied das Verfolgerduell mit seinem zwölften Saisontreffer für die Hannoveraner. "Meine Mannschaft wollte und das hat sie gezeigt", freute sich Arminias Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff über den verdienten Sieg. Trotz der widrigen Umstände entwickelte sich eine unterhaltsame Partie. Bereits in der ersten Halbzeit erspielten sich die Gastgeber gegen eher abwartend agierende Ihrhover vier klare Torchancen. Erst in der 42. Minute gab es die erste Concordia-Torchance durch einen gefährlich geschossenen Freistoß von Miro Kacar. In der zweiten Halbzeit wurde die Partie offener geführt. Der gerade eingewechselte Lars Jordan traf in der 48. Minute den Pfosten, und praktisch im Gegenzug verfehlte Ihrhoves Victor Ighedosa nur knapp das Tor. Erdmann hätte in der zweiten Halbzeit endgültig zum Mann des Tages werden können. Nach seinem Freistoß-Treffer in der 51. Minute hatte er noch drei hundertprozentige Torchancen, um das Spiel endgültig zu entscheiden. So blieb es spannend und Arminia konnte froh sein, dass Concordias Robert Tänzel in der 86. und 88. Minute jeweils nur knapp scheiterte. Dieter Kösel
Bild, 28.10.2002
Nanu, Arminia! Nach dem 1:0 vor 350 Fans gegen Ihrhove liegen die "Blauen" nur einen Punkt hinter Wolfsburgs Amateuren als Spitzenreiter. Das Tor - wer sonst als Erdmann? Einen 18-Meter-Freistoß verwandelte er zu seinem 12. Saisontreffer (51.). Den 13. hatte er bei drei Chancen auf dem Fuß (77., 80., 85.). In der Schlussminute noch Rot für Gästetorwart Jaschob.