01.09.2002, 18.00 Uhr
Dafür hat sich die lange Fahrt am Sonntagabend wirklich gelohnt, denn wir durften Augenzeugen eines sensationellen Spieles des SV Arminia Hannover werden. War die erste Hälfte noch von Abwarten geprägt, so spielte das Team in den zweiten 45 Minuten wie im Rausch. Doch zunächst zurück zum Anfang. Zu Beginn neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld und erst nach zwanzig Minuten gab es erste Torchancen. Die Beste der Emder wurde vom Quergebälk zunichte gemacht. Markus Erdmann machte es auf der anderen Seite besser und brachte den Ball nach einer halben Stunde mit der ihm eigenen Akkuratesse im Gehäuse der Gastgeber unter. Nur wenige Minuten später gelang es den Kickers aber per Freistoß zu egalisieren. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause. Nach dem Wechsel spielte nur noch das Team der Götter. Kurz nach dem Wiederanpfiff schraubte sich Erdmann majestätisch und der Gravitation trotzend in die Luft und verwertete eine Flanke von rechts mit dem Kopf zum 2:1 für Arminia. Kurze Zeit später überwand er den Keeper der Platzherren mit einem lässigen Lupfer zum 3:1. Nur schade, dass sein Fallrückzieher, der vom gesamten Publikum beklatscht wurde, das Tor knapp verfehlte. Emden gelang jetzt gar nichts mehr und Arminia tauchte im Minutentakt gefährlich im Strafraum der Kickers auf. Tim Näfe und Tugay Tasdelen markierten die weiteren Treffer für den SV Arminia. Das 5:1 durch Tasdelen bedeutete auch den Schlusspunkt unter eine der besten Halbzeiten seit Jahren. Der Emder Trainer sollte sich allerdings überlegen, ob seine in der Ostfriesenzeitung getätigte Aussage "Für Erdmann stelle ich die Abwehr nicht um" nicht revidierungsbedürftig ist. Ein großes Lob gebührt übrigens, neben den Giganten, den Emder Zuschauern, die uns im Anschluss an das Spiel sportlich fair gratulierten. Dirk
Neue Presse, 02.09.2002
Arminia in Topform: Bei den zuvor noch unbesiegten Kickers aus Emden siegten die Bischofsholer mit 5:1. Richtig gut in Schuss war vor allem Markus Erdmann: Der Torjäger erzielte die ersten drei Arminen-Treffer, bringt es damit auf nunmehr schon acht Saisontore. In Hälfte eins sah es noch nicht nach einem klaren Erfolg für die Hannoveraner aus. Denn nach Erdmanns erstem Streich (32.) kam Emden mächtig auf. Slezak konnte mit einem Freistoß, bei dem SVA-Schlussmann Daniel Lüders keine gute Figur machte, ausgleichen (39.). Und danach hatten die Kickers viele weitere gute Gelegenheiten. Die Pause kam den Arminen, bei denen Kapitän Marko Schwabe frühzeitig mit dickem linken Knöchel vom Platz musste, zu Hilfe. Nach dem Wechsel stellte Erdmann mit seinem Kopfballtor aber die Weiche schnell auf Arminen-Sieg (48.). Sein nächster Treffer war ein feiner Heber (56.). Fortan kontrollierten die Bischofsholer das Spiel nach Belieben. So konnte Tim Näfe nach einem schnellen Angriff auf 4:1 erhöhen (63.), Treffer Nummer fünf gelang dem eingewechselten Tugay Tasdelen in der Schlussminute. Arminias Ligaobmann Wolfgang Lange jubelte: "Super, einfach super, jetzt mischen wir wieder oben mit." sch
HAZ, 02.09.2002
Emden/Hannover (kös). Im Hexenkessel von Emden behielt die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz die Nerven. Arminia Hannover siegte hochverdient mit 5:1 bei den Kickers. Mit diesem deutlichen Erfolg beim zuvor ungeschlagenen Tabellendritten setzen sich die "Blauen" im Spitzenfeld der Fußball-Oberliga fest. "Besonders in der 2. Halbzeit haben wir alles gezeigt, was das Fußball-Herz begehrt", meinte Wirtz. Arminia begann überlegen und ließ sich auch durch die frühe Verletzung von Marko Schwabe nach einem Zusammenprall (11. Minute) nicht aus dem Konzept bringen. Der überragende Markus Erdmann erzielte in der 32. Minute die verdiente Führung. Erst nach dem Ausgleich durch Richard Slezak in der 39. Minute zeigten sich Unsicherheiten bei den "Blauen". Torhüter Daniel Lüders rettete das Unentschieden in die Halbzeitpause. Die tat den Arminen gut, denn nur drei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte wieder Torjäger Erdmann die erneute Führung. Von diesem Schock erholten sich die Gastgeber nicht. Arminia ließ eine Gala-Vorstellung folgen, die durch Tore von Erdmann (56.), Tim Näfe (63.) und Tugay Tasdelen (90.) gekrönt wurde.
Spielstenogramm
Tore: 0:1 (32.) Erdmann nach Vorarbeit von Näfe. 1:1 (39.) Slezak per Freistoß. 1:2 (48.) Erdmann mit einem Kopfball. 1:3 (56.) Erdmann mit einem Heber. 1:4 (63.) Näfe aus fünf Metern. 1:5 (90.) Tasdelen schiebt ein.
SV Arminia: Lüders - Brüning, Reuther, Fiedler - Teßmar, Brezina (65. Jordan), Schwabe (11. Ibanez), Karagülle, Toussaint - Erdmann, Näfe (72. Tasdelen).
Zuschauer: 1000
Schiedrichter: Bippen (Aaren)
Beste Arminen: Erdmann, Brüning, Teßmar und Näfe
Bild, 02.09.2002
Die "Blauen" in Torlaune. Mit 5:1 gewinnt Arminia vor 1400 Fans in Emden. Markus Erdmann traf dreimal (32./48./56.) und hat jetzt acht Saisontore. Emdens Slezak konnte nur zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen (39.), am Ende erhöhten Näfe (63.) und Tasdelen (90.) sogar auf 5:1. Arminias Boss Jürgen Scholz zufrieden mit Erdmann: "Dem Langen zuzuschauen macht richtig Spaß."