18.05.2002, 14 Uhr
Eine ganz unglückliche Niederlage des SV Arminia. Nach ereignislosen ersten zwanzig Minuten wurde das Spiel besser, weil Wilhemshaven jetzt seine Offensivbemühungen verstärkte und die Giganten nun Platz zum Kontern fanden. Große Gelegenheiten gab es aber auf beiden Seiten weiterhin nicht. In der 38. Minute dann das 1:0 für die Gastgeber. Es fiel praktisch aus dem Nichts. Vielleicht hatte der Terror der, in der ersten Hälfte ständig das Spielfeld beschallenden, Blaskapelle die Götter einen Moment abgelenkt. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. Arminia kam frischer aus der Kabine und hatte auch sofort einige kleinere Gelegenheiten, die zum Teil von der nonkonformistischen Haltung des Schiedsrichtergespanns zur Abseitsregel zunichte gemacht wurden. In der 62. Minute nutzte Garip Capin eine Nachlässigkeit von 92-Keeper Ogrinc und spitzelte das Spielgerät zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen. Nur wenige Minuten später tauchte Capin mutterseelenallein vor dem Tor der Gastgeber auf, doch diesmal blieb der Mann im Kasten Sieger. Wilhelmshaven verstärkte nun den Druck auf das Arminentor, doch die Bälle wurden entweder von "Auge" Eggers weggefangen oder von seinen Teamkollegen geklärt. Es gab eine große Schrecksekunde als das Leder in Richtung Tor trudelte, aber der Ball konnte von der Linie gekratzt werden. Bis zur 94. Minute ging alles gut, dann gelang den 92ern im Anschluss an eine Ecke doch noch der Siegtreffer. Wie gesagt, äußerst unglücklich für den SV Arminia, der eine engagierte Leistung geboten und den Punkt verdient hatte. Warum der Offizielle derart lang nachspielen lässt weiß kein Mensch, denn es hatte im ganzen Spiel keine längere Unterbrechung gegeben die vierminütiges Nachspielen gerechtfertigt hätte. Vielleicht hat er uns den Punkt einfach nicht gegönnt, schließlich pfiff er auch sofort nach dem 2:1 das Spiel ab. Dirk
Neue Presse, 21.05.2002
Bitteres Ende für Arminia in Wilhelmshaven. Die Küsten-Kicker erzielten in der fünften Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 2:1. "Mehr Pech geht nicht", kommentierte ein zerknirschter Jürgen Scholz. Der Arminen-Coach musste sich allerdings auch über viele vergebene Chancen seiner Mannschaft ärgern. Schon in Hälfte eins versiebten die Angreifer Tim Näfe (25.) und Garip Capin (45.) frei vorm Tor. Stattdessen traf Schmitz für die Gastgeber mit einem Freistoß aus 18 Metern - 1:0 (38.). Nach dem Wechsel hatten die Bischofsholer die Partie im Griff. Lohn der Bemühungen: Der eifrige Capin erzielte nach einem Alleingang den Ausgleich (65.). In der Folge gabs weitere gute Möglichkeiten - doch keine wurde genutzt. Den Arminen fehlte vorn offensichtlich Markus Erdmann. Der Torjäger war aus familiären Gründen zu Hause geblieben. So gabs ein bitteres Ende für die Scholz-Elf. Denn Cengiz traf mit dem Abpfiff zum Sieg und wahrte damit Wilhelmshavens kleine Titelchance. Dagegen steht für Arminia vorm letzten Spieltag bereits fest: In der Abschlusstabelle wirds bestenfalls für Rang zehn reichen. sch
HAZ, 21.05.2002
Hannover (kös/r). Es gibt Fußballspiele, die hinterlassen bei den Beteiligten einen faden Nachgeschmack. Die Oberligapartie von Arminia Hannover beim SV Wilhelmshaven war eine solche. Drei Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Schriever angezeigt, doch ließ er bis zum Wilhelmshavener Siegtreffer durch Hakan Cengiz in der 95. Minute spielen und pfiff dann sofort ab. "Das ist ein Unding. Für diese Nachspielzeit gab es keinen sachlichen Grund", sagte Arminias Trainer Jürgen Scholz und war total sauer. Für Unmut vor der Partie hatte bereits Wilhelmshavens Trainer Hans-Werner Moors gesorgt. Weil die "Blauen" einer Spielverlegung vom Sonnabend auf den Freitagabend nicht zugestimmt hatten, sprach er ihnen schlicht die Oberligatauglichkeit ab. Da brauchte Scholz seine Spieler nicht mehr sonderlich zu motivieren. Die Arminen zeigten - bis auf die letzte Spielszene - bei einem der Meisterschaftsfavoriten eines ihrer besten Saisonspiele, obwohl mit Markus Erdmann (familiäre Gründe) und Tobias Fiedler (Rippenprellung) zwei Leistungsträger fehlten. Arminia kontrollierte trotz der Wilhelmshavener Führung durch Schmitz in der 38. Minute über weite Strecken das Spiel. Der Ausgleich durch Garip Capin in der 64. Minute war hochverdient, denn bereits zuvor waren Tim Näfe (25.) und Capin (45.) freistehend vor Wilhelmshavens Schlussmann Alexander Ogrinc aufgetaucht. Als Capin in der 80. Minute dann erneut alleine vor Ogrinc vergab, war dies das Signal zur Schlussoffensive der Gastgeber. "Wir hätten gewinnen müssen", sprach Scholz trotz der Niederlage von der besten Leistung unter seiner Regie.
SV Arminia: Eggers - Reuther - Teßmar, Brüning - Kroll (53. Büyüktopuk), Brezina, Schwabe, Karagülle, Toussaint - Näfe (75. Karaman), Capin (86. Bounoua).
Beste Arminen: Capin, Teßmar.
Bild, 21.05.2002
Bei Arminia schimpfte Trainer-Präsident Jürgen Scholz nach dem 1:2 in Wilhelmshaven: "Wir kommen uns verschaukelt vor". Der Siegtreffer fiel in der 95. Minute. "Abseits war´s auch noch", sagt Scholz. Für Arminia (ohne Erdmann und Fiedler) traf Capin (64.) zum 1:1. Vorm Saisonfinale (Samstag) gegen Meppen ist klar: Ein einstelliger Tabellenplatz für die "Blauen" (Rang 11) ist nicht mehr drin.