04.05.2002, 18 Uhr
Nach der 165 minütigen Anreise im Kettenfahrzeug fanden wir uns dann doch zu sechst im Arminenblock wieder. Bei schönem sonnigen Abendhimmel und Glockengeläut sollte ein torreiches Spiel beginnen. Es fing flott an mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Ihrhove begann ein wenig zu ungestüm und holte sich verdient in der 5. Minute für ein brutales Foul an Reuther die gelbe Karte ab. Eine Minute später konnte Tobi Fiedler aber ausgleichen. Das konnten die Ihrhover - oder heißt es Ihrhovener? - natürlich nicht auf sich sitzen lassen. In der 11. Minute gingen sie durch ein ebensolches Foul an Erdmann wieder in Gelb-Führung. Dann wurde sich mal aufs Spielen konzentriert und Reuther scheiterte mit seinem Flachschuß in der 13. Minute an dem in Handballmanier klärenden Keeper Jaschob. Das 1-0 für Ihrhove (Sokoli, 20.) fiel, nachdem auf beiden Seiten Chancen herausgespielt wurden. Endlich passierte Zählbares - wenn auch noch auf der falschen Seite - und es sollte freudig mit dem Toreschiessen weitergehen: 2-0 durch Aktas (22.), Markus Erdmann verkürzt auf 1-2 per Elfmeter(Foul an Teßmar, 25.). Prompt fiel im Gegenzug das 3-1, erneut hieß der Torschütze Sokoli (26.). Keine zwei Minuten später verkürzte Marko Schwabe zum 2-3 (28.) nach viel Gewühl im Strafraum. Nach diesen aufregenden acht Minuten fand sich die Arminenfanschar auf einmal und mysteriöser Weise zu siebt wieder...was die Torflut wohl irgendwie erstmal stoppen ließ. Um den Unterhaltungswert des Spiels beizubehalten mußte der Mann mit den Kartons wieder in Erscheinung zu treten: Gelb-Rot gegen Ihrhove (40.) und Gelb gegen Markus Erdmann (43.). Ab der 50. Minute spielte Arminia dann druckvoll nach vorne und hatte Chancen, was dann in der 59. Minute zwangsweise durch einen schönen Weitschuss von Marko Schwabe zum 3-3 führte. "Auge" Eggers langweilte sich derweil und wahrscheinlich sah sich die Pfeife daher genötigt, dass Spiel mit einer weiteren Gelb-Roten Karte (62.) aufzulockern. Danny Hass - der Name ist Programm - mußte runter, wohl wegen keine Ahnung was und Ihrhove fand sich nur noch mit neun Mann wieder. Arminia drückte nun weiter und Auge durfte mal wieder mitmachen bzw. machte sich akustisch bemerkbar: "Ey ma Ruhe da! Ruuuhig!", um die zwischenzeitliche Unordnung zu koordinieren. Der Schiri wollte nun wieder beachtet werden und gab Gelb für den Keeper Ihrhovens wegen falschen Ballhinlegens. Unterhaltsam war dann auch das Spielchen des Ballholens und -wiederfindens nach verunglückten Torschüssen: "Das ist unser Ball, lauf mal `n bißchen" (Backes Gebrüll nach einem Weitschuss von Erdmann in die Butnik hinterm Tor zu irgendwelchen Ballsuchbeauftragten). Spektakulär auch die 78. Minute: Gelb und dann Gelb-Rot für Borchardt in ein und der selben Szene, böse Zungen behaupten er habe wohl Ziegen imitieren wollen... Die verbleibenden acht Ostfriesen konnten dann auch nur noch dezimiert kommunizieren "Ich habī Ball...ich habī Ball..." obwohl dieser sich zu diesem Zeitpunkt zumeist an Arminenfüßen befand. Als krönenden Abschluß wartete dann die Pfeife die 91. Minute ab, damit Tim Näfe den Siegtreffer erzielen konnte. Ihrhove war derart aus der Fassung, dass sogar der Anstoss nicht mehr regelgerecht ausgeführt werden konnte. In der 93. Minute gabs dann noch mal Gelb für Garip Capin. Der Schiri wurde nach dieser wahren Flut an Kartons unter standing ovations von der tobenden Ostfriesenmasse verabschiedet und die geisteskranken Arminenfans - waren ja nur 500 km - bedankten sich für diesen herrlich unterhaltsamen Samstagabendkick bei ihren Spielern. Der Star dieser Show war an diesem Abend aber eigentlich ein anderer... Katrin
Hallo, 05.05.2002
(hh). Der SV Arminia siegte gestern bei Concordia Ihrhove 4:3 (2:3), Trainer Jürgen Scholz indes konnte sich nicht vor Ort freuen. Er hatte als neuer Präsident wichtige Aufgaben in Bischofshol. Ohne ihn starteten die Blauen mäßig, es fehlte an Ordnung. Nach einem Doppelschlag verkürzte Markus Erdmann per Strafstoß (25), eine Minute später erhöte Ihrhove jedoch auf 3:1. Dann erwachte ARMINIA, bekam mehr Kontrolle - der sehr gute Marko Schwabe schaffte den Anschluss (28.). Nach dem Wechsel verloren die Gastgeber die Nerven und zwei weitere Spieler wegen Meckerns mit gelb-roter Karte. Ihrhove hatte nur noch acht Mann auf dem Platz und Schwabe hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (60.). Nun beherrschte ARMINIA das Geschehen, erzielte den 4:3-Siegtreffer durch Tim Näfes Treffer in der 90. Minute. Bravo ARMINIA, so kann es weiter gehen.
Neue Presse, 06.05.2002
Erfolg für Arminias Einmaltrainer: Unter der Regie von Ligaobmann Wolfgang Lange siegten die Bischofsholer in Ihrhove 4:3.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Der Vertreter von Trainer Jürgen Scholz (war beruflich verhindert) hatte einiges umgekrempelt und eine Dreierabwehrkette vor Markus Erdmann, der wieder als Libero ran musste, aufgestellt. Das neue System funktionierte in Hälfte eins überhaupt nicht. "Da waren wir mental wohl noch im Bus", so Lange. So hatten die Ihrhover zunächst leichtes Spiel - 2:0-Führung durch Sokoli und Aktas (12./22.). Nach Foul an Teßmar gelang Erdmann per Strafstoß der schnelle Anschluss (25.), aber schon im Gegenzug traf wieder Ihrhoves Sokoli. Doch auch die Arminen ließen nicht locker. Marko Schwabe erzielte in Minute 28 aus einem Gewühl vorm Tor der Ostfriesen das 3:2. Die Gastgeber schwächten sich dann selbst. Erst musste Sokoli mit Gelb-Rot vom Platz (39.), seine Kollegen Haß (63.) und Borchardt (78.) folgten dem schlechten Beispiel. Nach dem Ausgleich durch Schwabe (60.) konnten die Arminen das Überzahlspiel gegen nur noch acht Ihrhover allerdings lange nicht ausnutzen. Erst in der Nachspielzeit erlöste der eifrige Tim Näfe nach Zuspiel von Sturmkollege Capin sein Team mit dem Siegtreffer. Nach seiner erfolgreichen Trainerpremiere scherzte Lange: "Ich trete zurück." Gar nicht mitgereist war Torwart Alexander Repschläger, er hatte sich im Abschlusstrining einen Bänderriss zugezogen.
HAZ, 06.05.2002
(kös). Dass auch die Oberliga spannenden und abwechslungsreichen Fußball zu bieten hat, dafür ist die Partie Concordia Ihrhove gegen Arminia Hannover ein gutes Beispiel. Sieben Tore und drei Platzverweise gab es vor 300 Zuschauern. Mit 4:3 setzten sich die "Blauen" durch. "Das war ein gutes Spiel, da bekamen die Zuschaer was für ihr Geld", sagte Arminias Interimstrainer Wolfgang Lange nach Spielschluss. Lange war für Jürgen Scholz eingesprungen, den wichtige Termine in Hannover hielten. Arminia Fußballobmann hatte in der ersten halben Stunde seines Trainerdebüts einiges auszustehen. Bereits nach 22 Minuten lag sein Team mit 0:2 hinten, konnte durch einen Strafstoß von Markus Erdmann, sein 21. Saisontreffer, verkürzen, kassierte im Gegenzug das 1:3, ehe der überragende Schwabe in der 28. Minute erneut verkürzte. Nach der Pause kam Ilhami Karagülle für Uzeir Karaman ins Spiel. Von da an konnte sich Trainer Lange ein wenig entspannen, denn seine Elf beherrschte das Geschehen. Schwabe (60.) und Tim Näfe (90.) sorgten für die Entscheidung. "Das war mein ersten und letzter Auftritt als Trainer. Das halte ich nervlich nicht aus", verkündete Lange geschafft nach Spielschluss seinen Rücktritt von einer gerade hoffnungsvoll gestarteten Trainerkarriere.
Bild, 06.05.2002
Im Februar schoss er sein 100. Tor für Arminia. Und er ballert immer weiter. Markus Erdmann auf dem Weg zum Torjägertitel in der 4. Liga. Beim 4:3 in Ihrhove erzielte er Sasiontor Nr. 21. Ballermann Erdmann - er trifft auch als Libero. Seit zwei Spielen ist er Abwehrchef. In Ihrhove verwandelte er einen Elfmeter zum wichtigen Anschlusstor zum 1:2 (25.). Und noch ein Torjäger: Seit dem Abgang von Trainer Rainer Behrends trifft Tim Näfe. In Ihrhove machte er in der Nachspielzeit das 4:3-Siegtor. Da spielten elf Arminen gegen acht Ihrhover - drei gelb-rote Karten! Für Näfe war es der fünfte Treffer in den letzten neun Spielen. Außer ihm und Erdmann Schwabe mit zwei Toren erfolgreich. Pech dagegen für Alexander Repschläger. Weil er einen Bänderriss hat, kehrte Eggers ins Tor zurück.