03.03.2002, 15 Uhr
Unglaublich, aber wahr. Arminia knüpfte nahtlos an die Leistung aus dem Einbeckspiel an. Erneut lief nach vorn überhaupt nichts und in der Abwehr stand man sehr unsicher. In der ersten Hälfte durften die, dank des Spielausfalls Wolfsburg - Oldenburg, recht zahlreich erschienenen Zuschauer ein Gegurke sondergleichen erleben. Emden traf nach zwei vergeblichen Versuchen in der 45. Minute zum 0:1. Arminia hatte bis dahin noch keine Torchance gehabt. Der zweite Spielabschnitt begann verheißungsvoll. Florian Toussaint wollte flanken, der Ball rutschte ihm über den Schlappen, wurde immer länger und schlug im Emder Gehäuse ein. Der Ausgleich. Leider wurde das Spiel dadurch nicht besser und nachdem der Referee Garip Capin für irgendwas den roten Karton gezeigt hatte ging fast nichts mehr bei den Göttern. Emden nutzte innerhalb von zwei Minuten die Lücken in der Abwehr der Blauen für zwei Treffer und das Spiel war entschieden. Wenn nicht bald ein Ruck durch die Manmnschaft geht, befindet man sich demnächst mitten im Abstiegskampf. Dirk
Lars Reuther im Kampf um den Ball
Neue Presse, 04.03.2002
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Was ist nur aus dem einstigen Titelanwärter geworden? Seit vier Monaten und neun Spielen hat Arminia Hannover nicht mehr gewonnen. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt zwar noch zehn Punkte, "doch wenn wir weiter so spielen, wird es noch verdammt eng", so Manager Rüdiger Uphoff schon vorm Anpfiff. Sein einsames Rufen blieb jedoch unerhört. Arminias Kicker hatten jedenfalls "mal wieder die erste Hälfte verpennt", gestand Abwehrmann Tobias Fiedler. Das erneute Chaos in der Hintermannschaft konnten die engagierten Ostfriesen bis zur Pause aber nur einmal ausnutzen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß des Ex-Ricklingers Mirsad Tursic hatte Peter Suchy keine Mühe beim 0:1 (45.). Das Beste war dann der Halbzeitpfiff. Nach dem nächsten Pfiff gabs wieder Hoffnung für die 400 treuen Fans. Gerade drei Minuten waren gespielt in Halbzeit zwei, da hatte Florian Toussaint mit einer verunglückten 35-Meter-Flanke getroffen. Und nach dem unverhofften Ausgleich folgte die beste Phase der Arminen. Aber leider gabs keinen Strafstoß nach einem Foul am quirligen Volker Teßmar. Und auch Markus Erdmann hatte Pech, als er einen Freistoß knapp neben das Tor setzte. Dass es so nicht weiter ging, haben sich die Bischofsholer allerdings selber zuzuschreiben. Vor allem Garip Capin, der offenbar die Sprachbegabung von Jan Goldmann unterschätzte. Der Schiedsrichter aus dem Harz bestrafte Capins laute türkische Flüche mit Rot (57.). "Der Knackpunkt des Spiels", grummelte Arminen-Trainer Rainer Behrends. Seine Akteure hatten fortan jedenfalls keine Chance mehr. Anders die Gäste, die mit zügigen Kontern gefährlich waren. Und auch noch zweimal trafen (74., 76.). Am Ende jubelten nur die Ostfriesen. Den Bischofsholern ist das Lachen schon lange vergangen. Den letzten Sieg gabs am 28. Oktober gegen Schüttorf (5:1). Wie weit geht der Absturz noch? Trainer Behrends: "Wir holen schon noch die nötigen Punkte zum Klassenerhalt. Ich denke, jetzt hat jeder begriffen, worum es geht." Hoffentlich.
HAZ, 04.03.2002
(kös). In dieser bisher so freudlos verlaufenen Saison setzte es für die Anhänger von Arminia eine neue Enttäuschung. Mit 1:3 verloren die Hannoveraner ihr Punktspiel der Fußball-Oberliga gegen Kickers Emden. Damit bleiben die "Blauen" in diesem Jahr sieglos und haben nun zwei Heimspiele in Folge verloren. So wie in der 1. Halbzeit gegen die Emder hat man die Schützlinge von Trainer Rainer Behrends wohl selten gesehen. Sowohl in der Defensive wie in der Offensive konnte kein Spieler sein zweifellos vorhandenes Potenzial abrufen. Die Hausherren mussten froh sein, dass die Gäste recht sorglos mit ihren Torchancen umgingen und zur Pause nur mit 1:0 durch den Treffer von Peter Suchy (45. Minute) führten. Nach dem Wechsel wurden die Arminen endlich dynamischer und der schnelle Treffer von Florian Toussaint (48. Minute) ließ hoffen, dass die Partie nun zu Gunsten des SVA kippen würde. Doch in der 57. Minute sah Garip Capin die Rote Karte. Der Stürmer soll den Schiedsrichter-Assistenten beleidigt haben. "Der Platzverweis war spielentscheidend", sagte Behrends. Auch mit lautstarkem Engagement, für das der temperamentvolle Coach auf die Tribüne musste, konnte er nicht verhindern, dass sein Team durch die Treffer von Sergey Zimin (74.) und den Litauer Aibas Preiksaitis (76.) auf die Verliererstraße geriet. Arminia kommt einfach nicht in Tritt. Sind die Spieler verunsichert, wie es um die sportliche Zukunft beim Klub bestellt ist? Oder ist das eine verspätete Reaktion auf die Gehaltskürzungen in der Winterpause? So wie die "Blauen" sich gestern präsentierten, müssen sie aufpassen, dass sie nicht noch in den Abstiegskampf geraten. Da muss in dieser Woche dringend Ursachenforschung betrieben werden, will man verhindern, dass diese Spielzeit endgültig zum Desaster gerät.
Bild, 04.03.2002
Zum Abschied wird´s peinlich. Nach dem 2:3 gegen Schlusslicht Einbeck verpatzten die "Blauen" auch das letzte Heimspiel von Präsident Klaus Reuper - 1:3 gegen Emden. Reuper tritt am 11. März zurück, Jürgen Scholz wird neuer Boss. Der kriegt viel zu tun, muss den Bischofsholer "Saftladen" mal gründlich lüften. Für Arminia traf Toussaint aus 50 Metern zum 1:1. Capin und Trainer Behrends flogen vom Platz.