08.08.2001, 18:30h
Nach problemloser Anreise wurden wir in Langenhagen von einem Regenschauer überrascht. Leider verfügten die um die Bezirkssportanlage befindlichen Bäume nicht über die bei solchen Gelegenheiten günstigen Blattgrößen, so dass wir reichlich durchnässt den Spielort betraten. Hier hatten sich nahezu alle Zuschauer unter der kleinen Stehtribüne versammelt. Die Götter, von diesen Umständen unbeeindruckt, spielten zunächst vorsichtig und kamen mit der ersten richtigen Chance zum 1:0 durch Lars Reuther. Benedetto Muzzicato hatte den Ball punktgenau auf dessen Stirn geflankt. In der Folge kontrollierten die Giganten das Geschehen. Chancen für Langenhagen waren eher Zufallsprodukte. In der zweiten Hälfte wurde Arminia immer besser und der zweite Treffer durch Markus Erdmann war hochverdient. Im Gegenzug hatte der Schiedsrichter ein Einsehen mit den Gastgebern und zeigte einfach mal so auf den ominösen Punkt. Diese Chance wollten die Hausherren nicht verstreichen lassen und kamen so zum Anschlusstreffer. Arminia wollte der Offizielle diese Schusschance nicht gönnen. Als Erdmann von hinten umgestossen wurde, blieb die Pfeife stumm. Ebenfalls ohne Pfiff blieb das anschließende Foul an Volker Teßmar. Die Giganten hatten in den letzten zwanzig Minuten noch einige Möglichkeiten und beherrschten den Gegner nach Belieben, aber ein weiterer Treffer fiel nicht. Insgesamt war es ein guter Saisonauftakt Arminias, der für die Spielzeit hoffen lässt. DIRK
Das Tor zum 0:1 durch Lars Reuther
Neue Presse, 09.08.2001
2:1 in Langenhagen, Arminia erreichte gestern Abend die zweite Runde des NFV-Pokals.
Oberliga-Atmosphäre im Walter-Bettges-Stadion von Langenhagen. 700 Fans wollten wissen, wer die Nummer eins beim Derby ist. Bei Arminia sorgte schon vorm Anpfiff ein Last-Minute-Akteur für Aufregung: Frank Meißner, zumindest beim Oberliga-Auftakt am Sonntag gegen Oberneuland fest in der Abwehr eingeplant. Celle besteht auf Erfüllung des Vertrages, den Meißner am 7. Juli beim TuS unterschrieben hat. "Die wollen uns mächtig ärgern", vermutet Arminen-Vize Berndt Blumenthal. Klaus Reuper glaubt, dass "die Sache jetzt ein Fall für die Anwälte wird". Der Klubchef ist sicher: "Das ist ein Amateurvertrag, aus dem Frank jederzeit raus kommt." Allerdings nicht bis zum Sonntag-Spiel... Zum Spiel: Nach taktisch geprägten 20 Startminuten brachte gleich die erste Starfraumszene das 1:0 für die Gäste vom Bischofsholer Damm. Benedetto Muzzicato zirkelte eine weite Rechtsflanke auf Lars Reuther. Freistehend hatte der aus fünf Metern keine Mühe - Langenhagens Abwehr schien im Sekundenschlaf zu sein. Patrick Werner hätte den Fehler in der 32. Minute wiedergutmachen können, aber aus zehn Metern schoss er unbedrängt rechts daneben - Glück für Arminia. Dann half wieder die SCL-Abwehr. Frank Niehe konnte einen Kullerball nicht stoppen, Markus Erdmann staubte aus zwei Metern ab (55.). Langenhagen gab nicht auf. Ein Strafraum-Foul an Elvedin Sabotic bedeutete Elfmeter, diesmal machte Werner alles richtig (58.). Aber der Ausgleich glückte nicht mehr.
Marko Schwabe (verdeckt vom Langenhagener Werner) im Kampf um den Ball
HAZ, 09.08.2001
(bj) Die Generalprobe für den Start in die Fußball-Oberliga war für Aufsteiger SC Langenhagen überaus lehrreich. Und das vor allem in einer Hinsicht. In der 4. Liga - an der der Schwelle zum bezahlten Fußball - wird fast jeder Fehler bestraft. Die Folge dessen war für den SCL gestern das frühe Aus in der 1. Runde des Landespokals durch eine 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Arminia Hannover. Denn die kam nicht zu Stande, weil die Bischofsholer brillant aufspielten, sondern weil sie die kleinen Patzer in der Hintermannschaft des Aufsteigers ausnutzten. Ein Beispiel gefällig? Da wäre die 25. Minute, in der sich Spielmacher Benedetto Muzzicato in aller Seelenruhe den Ball zurechtlegen durfte, während sich am hinteren Pfosten Lars Reuther mit winkenden Armbewegungen bemerkbar machte. Was folgte waren eine genaue Flanke, ein platzierter Kopfball und das 0:1. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel profitierte dann Torjäger Markus Erdmann von einer Unachsamkeit der Gastgeber. Sein Bewacher Frank Niehe säbelte bei einer Flanke von Florian Toussaint über den Ball - und Erdmann tat das, was er schon so oft in der Oberliga getan hat: Er traf ins Tor. Wer nach dem Spielschluss die Kommentare der beiden Trainer hörte, mussste allerdings den Eindruck bekommen, die Arminen hätten verloren. Denn deren Trainer Rainer Behrends sparte nicht an Kritik für seine Mannschaft - und das lag nicht an dem Elfmeter, den Tobias Fiedler an Elvedin Sabotic verursachte und den Patrick Werner zum Endstand verwandelte (60.). Vielmehr gefiel Behrends nicht, was einige seiner Spieler aus dem kreativen Bereich ablieferten. "Einige haben eine Chance bekommen und sie nicht genutzt." Adressat dieser Bemerkungen war wohl in erster Linie Benedetto Muzzicato, der bis auf seine Flanke zum 0:1 weitgehend untertauchte. Aber es gab auch Gewinner am gestrigen Abend. Zum Beispiel die beiden Schatzmeister, die sich über 700 Zuschauer freuen durften. Und die Langenhagener Stadtverwaltung, die den ersten ansprechenden Besuch seit langer Zeit gleich nutzte, um das Stadtsäckel mit Strafmandaten etwas aufzufüllen. Es war eben in jeder Hinsicht ein lehrreicher Abend.
Lars Reuther beim 0:1
Bild, 09.08.2001
Keine Überraschung gestern im Lokal-Derby zwischen Hannovers Oberligisten. Im Niedersachsen-Pokal (gilt als Quali zum DFB-Pokal) gewann Titelkandidat Arminia 2:1 bei Aufsteiger SC Langenhagen. Zwei Abwehrpatzer bringen dem SCL vor 700 Zuschauern das Pokal-Aus. Erst köpfte Lars Reuther ohne Mühe die Führung (25.). Dann haut Langenhagens Frank Niehe über den Ball und Arminen-Torjäger Markus Erdmann ballert das 2:0 (55.). Langenhagens Werner schafft per Elfer nur noch das 1:2 (58.). Arminia in der zweiten Runde, doch Trainer Rainer Behrends trotzdem sauer: "Ich bin von einigen Spielern enttäuscht. Mit dieser Leistung bekommen wir gegen Top-Teams Probleme." ae