21.10.2001, 15 Uhr
Eine solide Vorstellung des Götterteams, die mit einem verdienten Sieg belohnt wurde. Schon von Beginn an wurde klar, dass Arminia in Lüneburg gewinnen wollte. Markus Erdmanns Freistoß landete noch an der Latte. Wenige Minuten später brachte Marko Schwabe die mitgereisten Anhänger zum Jubeln. Er nahm eine Hereingabe geschickt an und ließ LSK-Torhüter Berta keine Chance. Lüneburg zwar bemüht den Rückstand aufzuholen. Es wurde auch bis zum Strafraum ansehnlich kombiniert, aber kein Spieler der Gastgeber suchte den Abschluss. Das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Arminia spielte geschickt aus der Abwehr heraus und erspielte sich eine Reihe guter Gelegenheiten. Ein weiteres Tor konnte leider nicht mehr gefeiert werden. So blieb es beim 1:0 für die Giganten im blauen Dress und das Trauma des 0:7-Debakels vor zwei Jahren dürfte endgültig überwunden sein. Dirk
Neue Presse, 22.10.2001
Zweiter Auswärtssieg in Folge für Arminia Hannover: 1:0 in Lüneburg.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Es ging nicht gut los für die Hannoveraner. Der Minikader (nur 13 gesunde Spieler) von Trainer Rainer Behrends schrumpfte beim Aufwärmen nochmals. Maik Gremmel war mit Torhüter Lars-Oliver Eggers zusammengeprallt. Das blieb aber der einzige Unfall. Arminias Erfolg beim Regionalliga-Absteiger war nie gefährdet. Eggers musste in 90 Minuten nicht einen Ball festhalten, seine Vorderleute hatten lediglich Probleme mit dem Toreschießen. Und Pech dazu: Torjäger Markus Erdmann traf erst die Latte (15.), fünf Minuten später landete sein Freistoß am Pfosten. Das Tor des Tages gelang dem Kapitän. Marko Schwabe schloss ein tolles Dribbling mit einem satten Schuss ab - 0:1 (25.). Die Arminen waren davon noch nicht satt, stürmten weiter. Ohne Erfolg. Nach dem Wechsel schaltete die Behrends-Elf einen Gang zurück. Und nach vier Wochen Verletzungspause durfte Halil Büyüktopuk Comeback feiern. Er war in der 60. Minute für den starken, aber Rot-gefährdeten Nuri Karagülle eingewechselt worden. Die Leistung der Arminen reichte zum zweiten Erfolg hintereinander. Trainer Rainer Behrends: "Wir sind gut in Schwung. Und wenn ich wieder mehr Spieler zur Verfügung habe, wird es noch besser laufen."
HAZ, 22.10.2001
(bj). Rainer Behrends flüchtet sich derzeit des öfteren einmal in Galgenhumor. Nach dem 1:0 (1:0)-Auswärtssieg beim Lüneburger SK wertete der Trainer die bloße Tatsache, dass alle Spieler der "Blauen" unverletzt vom Feld gekommen waren, als größten Erfolg. Und das vor allem, weil sich die von Verletzungssorgen geplagten Arminen schon beim Warmmachen selber dezimiert hatten. "Maik Gremmel hat von Lars-Oliver Eggers einen Pferdekuss bekommen und konnte sich nicht einmal auf die Bank setzen", berichtete Behrends. Dort nahmen neben dem Arminen-Trainer deshalb gerade einmal drei Auswechselspieler Platz. Unter ihnen war - etwas überraschend - auch Jamal Bounoua. Der Bruder des 96-Profis Mourad Bounoua trainiert bereits seit einer Woche wieder mit der Mannschaft, sein Reservisten-Dasein hatte allerdings vor allem pädagogische Gründe. "Ich wollte ihm das Gefühl vermitteln, dass er dazugehört", erklärte Behrends, "und außerdem sieht es einfach besser aus, wenn man wenigstens drei Ersatzspieler auf der Bank hat." Was Bounoua und seine Nachbarn gemeinsam mit 300 Zuschauern auf dem grünen Rasen beobachten mussten, war allerdings alles andere als gute Unterhaltung. Behrends sprach hinterher davon, dass die Partie "sicherlich niemanden vom Hocker gerissen hat". Und damit hatte der Coach der Bischofsholer noch untertrieben. Bestes Beispiel für den geringen Unterhaltungswert der Partie ist die Leistungsbilanz von Lars-Oliver Eggers: Der Arminen-Schlussmann musste in 90 Minuten keinen einzigen Ball halten. So reichte den Gästen ein Treffer von Marko Schwabe, um den zweiten Auswärtserfolg in Serie einzufahren. Behrends bemängelte letztlich sogar, dass der Sieg nicht höher ausgefallen war. "Die Lüneburger waren so verunsichert, da hätten wir mehr Kapital daraus schlagen müssen". Doch Markus Erdmann (21.), Willi Kronhardt (71.) , Damian Brezina (80.) und Florian Toussaint (81.) vergaben auch die besten Torchancen für die Gäste.
Bild, 22.10.2001
Mit Arminia geht es wieder aufwärts: Das 1:0 in Lüneburg war schon der zweite Sieg in Folge ohne Gegentor. Kapitän Schwabe schoss nach einem Karagülle-Freistoß das goldene Tor (26.). Erdmann hatte mit einem Lattenkracher (30.) die beste Chance. Ein medizinisches Wunder: Jamal Bounoua (Kreuzbandriss) kann nach nur drei Monaten wieder spielen. Gestern war der Verteidiger schon auf der Bank.