9.9.2001, 15 Uhr
Wie eine Tsunamiwelle spülte der SV Arminia, bei sintflutartigem Regen, den TuS Celle FC vom Platz. Die Götter legten los wie die Feuerwehr, es gab Chancen im Sekundentakt. Leider wurden diese nicht verwertet und so stand es nach zehn Minuten immer noch 0:0 und nicht 5:0. Doch dann erlöste Garip Capin den durchnässten Anhang mit dem überfälligen 1:0 in der 13. Minute. Weiter ging das Spiel auf das Tor der Gäste und nach einer wunderbaren Ballstaffette, die so höchstens alle Jubeljahre in einem Flipper stattfindet, machte Markus Erdmann den zweiten Treffer für die Giganten. Kurz vor der Halbzeit meldeten sich auch ein Mal die mitgereisten Celler. Sie schienen etwas wasserscheu zu sein und hatten unter der Tribüne Platz genommen. Sie sahen aber schnell ein, dass ihr Team an diesem Tag die Punkte auch mit der Post hätte schicken können. Im zweiten Durchgang schaltete Arminia drei Gänge zurück und die Mannschaft von Trainer Stein durfte ein bisschen den Platz erkunden. Trotzdem machte Erdmann per Elfmeter das 3:0. Der Celler Treffer ging auf eine Unachtsamkeit im Monsun zurück, brachte die Gelb-Blauen aber insgesamt auch nicht weiter. Fazit:Es war ein hochverdienter Sieg der Giganten und der Knoten sollte jetzt endlich geplatzt sein. Dirk
Großer Jubel nach Garip Capins 1:0
Neue Presse, 10.09.2001
Einseitig ging es im Großraumderby zu: Arminia gewann gegen den TuS Celle FC mit 3:1.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Hinterher waren alle schwarz wie Schornsteinfeger. In ihren weißen Trikots hatten Arminias Kicker auf dem matschigen Rasen hart gearbeitet. Für Betreuer Klaus "Backe" Adam gabs viel zu waschen an seinem 61. Geburtstag. Auch im Derby kannten die Arminen keinen Schongang. Trainer Rainer Behrends hatte sich im Angriff für die Domestos-Variante entschieden. Mit drei Spitzen sollte es "vom Anpfiff weg aggressiv nach vorn gehen". Der Plan ging auf. Im Celler Srafraum gings rund wie im höchsten Schleudergang. So hatten allerdings auch die Arminen ihre Mühe, nämlich ins TuS-Tor zu treffen. Nach fünf hochkarätigen Möglichkeiten konnte dann Garip Capin den Ball über die Linie stochern - 1:0 (13.). Es ging aber munter weiter, vor der Pause traf aber nur noch Markus Erdmann nach Pass von Damian Brezina (40.) - 500 Fans klatschten zur Halbzeit. Nach dem Wechsel fingen sich die Kicker vom Pleite-Klub Celle wieder. Womöglich hatte TuS-Trainer Uli Stein - wie schon vor einer Woche - mit seinem Rücktritt gedroht. Es offenbarten sich erneut große Lücken in Arminias Hintermannschaft, nur auf Torwart Lars-Oliver Eggers war Verlass. Wie beim Schuss von Kais Manai (51.). Die Entlastung kam vom Schiedsrichter. Der pfiff Elfmeter, obwohl Nuri Karagülle vorm Strafraum gelegt wurde. Erdmann wars egal - 3:0 (63.). Celle konnte nur noch durch Manai verkürzen (66.), dabei bliebs aber - Arminias zweiter Saisonsieg war perfekt. Und Betreuer "Backe" nahm sein Los locker: "Waschmaschine auf, Trikots rein, Klappe zu." Unterdessen wird Manager Rüdiger Uphoff nach einem Nierenstau seit Sonnabend in der Medizinischen Hochschule behandelt. Gattin Marion Uphoff: "Er muss wohl operiert werden."
Willi Kronhardt wird gefoult
HAZ, 10.09.2001
VON CHRISTIAN OTTO
Am Tag danach schlagen die Leute die Zeitung auf und grübeln. Gestern beim SV Arminia, bei diesem grauenhaften Sauwetter - habe ich da etwas verpasst? Die Antwort lautet: Ja! Die "Blauen" meldeten sich im Stadion am Bischofsholer Damm mit einem 3:1-Sieg gegen den TuS Celle FC zurück. Zu sehen gab es mehr Torchancen als in den vergangenen drei Spielen der Arminen zusammen. "Wir hätten die Celler abschießen müssen", räumte SVA-Kapitän Marko Schwabe ein. Dass die Gäste aus Celle nur drei Gegentore kassierten, lag an dem nach den schweren Regenfällen schwer zu bespielenden Platz und der SVA-Unfähigkeit. "Mit der 1. Halbzeit kann ich zufrieden sein", sagte Arminen-Trainer Rainer Behrends, "was nach dem 3:0 abgelaufen ist, kann ich aber nicht gut heißen. Da muss deutlich mehr gezeigt werden." Was nach dem 3:0 abgelaufen ist, hatte mit Oberliga-Fußball in der Tat nur noch selten etwas zu tun. Gegen die harmlosen Celler agierte Arminia zwar kompromisslos, in der Offensive aber viel zu umständlich. "Wir hatten so viele Chancen, da muss eigentlich mehr herauskommen", gestand Stürmer Garip Capin, der gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden aus Celle immer wieder durch gutes Stellungsspiel und kluge Pässe auffiel. Was fehlt, ist ein Mann, der in dieser Manier die Verantwortung im Mittelfeld übernimmt und das Spiel an sich reißt. Man bemüht sich, den 20-jährigen Nuri Karagülle, für zwei Jahre an Arminia gebunden, in die Rolle des Regisseurs hereinwachsen zu lassen. "Der spielt und kämpft", sagt Arminen-Manager Rüdiger Uphoff, der noch im Krankenhaus liegt und sich gestern per Telefon über den Spielstand informieren ließ. Was Uphoff verpasste, waren viele schöne Dribblings des kleinen und deshalb auch auf tiefstem Bischofsholer Matschboden wendigen Karagülle. Dazu kamen Torchancen en masse - vor allem für Markus Erdmann. Der Routinier hatte zuletzt nicht zur Anfangsformation gehört, weil man ihm laufstarke Spieler vorzog. Gestern aber zeigte Erdmann, dass er gar nicht so viel laufen muss, um zwei Tore zu schießen. Dem 32-jährigen Schichtarbeiter ist der Trainingsrückstand deutlich anzumerken, die Celler kamen auch deshalb um eine zweistellige Niederlage herum. "Zur Halbzeit hätten wir schon 0:5, 0:6 zurückliegen können", meinte TuS-Trainer Uli Stein und gab sich recht kleinlaut. Ganz selten meldete sich der ehemalige Profi von der Bank aus zu Wort. Seine Mannschaft geriet gehörig ins Schwitzen und rutschte auf den letzten Tabellenplatz ab.
Skerdi Bejzade schießt
Bild, 10.09.2001
Aufatmen in Bischofshol. Mit einem 3:1-Sieg gegen Celle kletterte Arminia aus dem Tabellen-Keller. War aber auch nicht schwer. Celle oberharmlos. Capin (13.) und Erdmann (40.) treffen zum 2:0. Meißner, Bejzade und Erdmann vergeben eine viel deutlichere Führung. Das Spiel auf ein Tor krönt Erdmann mit seinem zweiten Treffer. Der Torjäger verwandelt einen Foulelfmeter zum 3:0 (63.). Celles Ehrentreffer bereitet Arminias Brezina (kam aus Celle) mit einem Ballverlust vor. Manais trift zum 1:3 (66.). Celles Trainer Uli Stein: "Mit 3:1 sind wir noch gut bedient." Der Sieg wird auch Arminias Manager guttun. Rüdiger Uphoff liegt mit Nierenproblemen in der MHH.