17.03.2001, 16 Uhr
Ist jetzt alles vorbei? Ich hoffe nicht, denn zum Glück treffen wir in dieser Saison nicht mehr auf die Amateure des VfL Wolfsburg. Gegen diese Mannschaft scheinen die Götter einfach nicht gewinnen zu können. Der SV Arminia zunächst mit Chancen, doch irgendwie war in letzter Sekunde immer ein Wolfsburger Bein oder das Aluminium im Weg. Wie Im Hinspiel und im Pokalspiel ging Wolfsburg völlig überraschend in Führung. "Auge" Eggers wurde von einem abgefälschten Kopfball überwunden. Die Giganten spielten weiter nach vorn, doch es machte sich im Laufe des Matches immer mehr bemerkbar, dass in der Mitte ein Vollstrecker fehlte. Trotzdem gab es weiterhin gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Kurz vor der Pause gab es dann Elfmeter für die Gäste. Zum Glück prallte der Schuss an der Aura von Eggers ab und ging über das Tor. In der zweiten Hälfte gab es keine Änderung im Spielgeschehen. Arminia drückte und die VW-Städter konterten gefährlich. Leider fiel dann auch nicht der ersehnte Treffer für den SV Arminia, sondern das 0:2 für den VfL. Vorher hatten die "Wölfchen" schon einmal den Pfosten getroffen. Im Gegenzug dann das Anschlusstor durch Marko Schwabe per Elfmeter. Anschließend gab es noch Chancen zum gerechten Ausgleich, doch leider reichte es nicht mehr für unser Team.
DIRK
Skerdi Bejzade
Neue Presse, 21.03.2001
Rückschlag im Titelkampf: Arminia verlor 1:2 gegen die Bundesligareserve des VfL Wolfsburg.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Gegen die Profis des VfL gab es vor zehn Wochen im Test noch ein 4:3. Doch gegen die "kleinen Wölfe" patzt Arminia regelmäßig: schon Pleite Nummer drei (einschließlich Pokal) in dieser Saison. Die VW-Städter drückten gleich mächtig aufs Tempo. Das war aber nicht das Problem. Arminia spielte ebenfalls im höchsten Gang, hatte mehr und bessere Torchancen. Allerdings schienen die Arminen vorm VfL-Tor ein Stopp-Schild zu sehen. "Wenn Markus Erdmann nicht spielt, trifft niemand", beklagte Trainer Rainer Behrends das Fehlen des 15-maligen Torschützen. Der fällt mit Knochenhautentzündung im rechten Fuß womöglich länger aus. Behrends: "Jetzt müssen endlich auch mal andere treffen." Spielmacher Hakan Bicici konnte wegen Grippe nur von der Tribüne aus zuschauen, wie die Gäste auch noch in Führung gingen. VfL-Stürmer Joshua Kennedy durfte nach einer Ecke unbedrängt einköpfen (24.). Die beste Chance zum Ausgleich hatte Patrick Grün - er schoss aus drei Metern vorbei (33.). Wolfsburgs Mike Busch (früher 96) verpasste es kurz vor dem Wechsel die Spaßbremse voll durchzutreten: Sein Strafstoß (Fiedler an Vandreike) flog hoch daneben, die 450 Fans durften weiter hoffen. Nach der Pause gab Arminia richtig Gas - es gab Einbahnstraßenfußball. Die kleinen Wölfe igelten sich aber erfolgreich im eigenen Strafraum ein. Gegen diese Rudel-Taktik fanden die Arminen nie ein Mittel. Drei Minuten vor Ende erhöhte Benjamin Siegert nach einem Konter sogar auf 2:0. Zwar konnte Arminias Bester, Marko Schwabe, eine Minute darauf per Elfmeter verkürzen - das war aber zu wenig. Die Hannoveraner sind vom Aufstiegskurs abgekommen. "Am Engagement hat es nicht gelegen", fand Behrends. Manager Rüdiger Uphoff: "Wir haben unsere gute Ausgangslage verspielt. Es gibt aber keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben."
Noch einmal der unermüdliche Skerdi
HAZ, 19.03.2001
VON BJÖRN FRANZ
Hannover. Rainer Behrends kann bisweilen sehr zornig werden. Wie sich das beim Trainer des SV Arminia äußert, konnte man unmittelbar nach dem Halbzeitpfiff des Oberliga-Spiels zwischen seinen "Blauen" und den Amateuren des VfL Wolfsburg beobachten. Behrends stand mit dem Rücken zum Spielfeld an der Seitenlinie und lieferte sich ein lautstarkes Wortduell mit einem nörgelnden Zuschauer auf der Haupttribüne. Und die Arminen-Spieler bekamen von ihm nach einer schwachen 1. Halbzeit einiges zu hören. Es half allerdings wenig, denn jubeln durften am Ende die Gäste aus Wolfsburg, die mit 2:1 (1:0) siegten und den Arminen damit einen kräftigen Dämpfer im Kampf um den Regionalliga- Aufstieg versetzten. Bevor Behrends seinem Ärger Luft verschaffte, standen vor 450 Zuschauern zunächst zwei andere Akteure Im Vordergrund. Der ehemalige 96-Jugendspieler Mike Busch bekam es im Dress des VfL mit Mirko Knörenschild zu tun. "Der braucht eine Aufgabe", hatte Behrends vor dem Spiel über Knörenschild gesagt - und in Busch hatte der SVA-Verteidiger genau den richtigen Gegenspieler gefunden. Nur zehn Minuten dauerte es, ehe beide zum ersten Mal aufeinander prallten. Einem Rempler des Arminen folgte ein spektakulärer Fall des Wolfsburgers - und es gab erste verbale Anzeichen dafür, dass Knörenschild und Busch keien guten Fußballfreunde mehr werden würden. In der letzten Minute der 1. Halbzeit lagen die Wolfsburger durch einen Kopfball von Joshua Kennedy (18.) in Front - und die beiden Kontrahenten hatten sich jeweils die Gelbe Karte wegen Foulspiels abgeholt. Kurz vor dem Pausenpfiff kam es zum letzten Akt des Duells: Nach einem Fehler von Arminen-Libero Tobias Fiedler gewann Busch den Zweikampf gegen Knörenschild, Ingo Vandreike lief alleine aufs Tor zu, und Fiedler konnte ihn nur noch umreissen. Allerdings hatten die Gastgeber Glück, dass Busch den fälligen Strafstoß über das Tor schoss - begleitet von netten Kommentaren seines Rivalen im Dress der Arminen. Nach dem Seitenwechsel trennte Behrends das Traumpaar, indem er Knörenschild als zusätzliche Sturmspitze nach vorne beorderte. Dort offenbarte sich, was dem Spiel der Hannoveraner fehlte: Markus Erdmann. Der Torjäger konnte wegen einer Knochenhautentzündung im Knöchel ebenso nicht spielen wie Hakan Bicici (Magen-Darm-Grippe). Und ohne ihren wichtigsten Spieler rannten die Arminen völlig kopflos an. Mindestens zwei Dutzend Mal schlugen die "Blauen" das Leder hoch vor das VfL-Gehäuse - als sichere Beute des starken Torhüters Stefan Leboué. "Man hat heute gesehen, dass wir vom Platzwart bis zum Trainer jeden ersetzen können. Nur Markus Erdmann nicht", brachte es Behrends auf den Punkt. Denn während sich die Arminen zwar mühten, aber kaum Torchancen herausspielten, schlugen die Gäste zwei Minuten vor Schluss durch Benjamin Siegert noch einmal zu. Im direkten Gegenzug verkürzte Marko Schwabe mit einem von Cetin Özgen an Skerdi Bejzade verschuldeten Elfmeter zwar noch einmal, doch zu mehr reichte es nicht. "Wir müssen jetzt endlich aufhören zu rechnen und von Woche zu Woche schauen. Die Spitze können wir uns jedenfalls erst mal aus dem Kopf schlagen", sagte Behrends.
Jörg Brüning
Kicker, 19.03.2001
Arminia kann gegen den VfL Wolfsburg in dieser Saison nicht gewinnen. Im dritten Pflichtspiel setzte es für Arminia die dritte Niederlage. Die Hannoveraner konnten ihren Torjäger Markus Erdmann nicht ersetzen, der mit einer Knochenhautentzündung ausfiel. Arminia begann zwar stürmisch, konnte aber seine Torchancen nicht nutzen. Das sollte typisch für die gesamte Partie sein. Besser machte es der VfL: Gleich die erste Torchance brachte die Führung. Kennedy köpfte aus kurzer Distanz ein (24.). Busch verschoss zudem fast mit dem Pausenpfiff einen Foulelfmeter. Nach der Pause verlegten sich die Gäste aufs Kontern, hätten durch Kleeschätzky (53., Pfosten) und Siegert (73.) das Spiel vorzeitig entscheiden müssen. Nach dem zweiten Wolfsburger Treffer (87.) kam der Anschlusstreffer durch Schwabe per Elfmeter zu spät. Ein nicht unverdienter Sieg für die Wolfsburger. "Was uns hindert, in der Tabelle ganz oben zu stehen, ist, dass wir klare Torchancen nicht nutzen", freute sich Wolfsburgs Trainer Olaf Ansorge trotzdem. Und Arminias Coach Rainer Behrends meinte: "Das ist ein Rückschlag im Titelkampf für uns." Dieter Kösel
Bild, 19.03.2001
Dämpfer im Rennen um die Meisterschaft. Arminia patzt 1:2 gegen Wolfsburgs Amateure. Nach zuletzt sieben Heimerfolgen ist die zweite Heimpleite der Saison ganz bitter. Rainer Behrends: "Ein großer Rückschritt." Arminia kläglich mit den vielen Chancen. Grund: Erdmann fiel mit Knochenhautentzündung aus und hatte den Fuß in Gips. Ohne den Top-Torjäger (15 Tore) sind die Blauen nur die Hälfte wert. Erst Schwabes Elfer sitzt zum 1:2-Endstand (88.). Schade: Bejzade scheitert danach mit Drehschuss (90.). Für Wolfsburg trafen mit dem Australier Kennedy und Siegert zwei Spieler aus dem Bundesliga-Kader.