07.04.2001, 16 Uhr
Ein verdienter Sieg des SV Arminia, der aber eher erarbeitet als erspielt wurde. Arminia spielte bis zum gegenerischen Strafraum gefällig, doch dann verzögerten die Götter leider immer wieder den Abschluss, so dass die Gäste ständig ein Körperteil zwischen Tor und Ball bringen konnten. Und Ihrhove ging durch einen höchst umstrittenen Elfmeter auch noch in Führung. Mirko Knörenschild bekam vom schwachen Arm des Verbandes die Ampelkarte gezeigt, weil er angeblich geschoben hätte. Zumindest konnte man das wilde Gestikulieren des Referees so interpretieren. Die Götter nun in Unterzahl, aber nicht für lang. Ein Gästespieler wähnte sich beim Eishockey und wollte an der Strafraumkante seine Bodycheck-Künste demonstrieren. Er wurde mit dem roten Karton belohnt. Wunderbar der anschließende Freistoß durch Marko Schwabe, der den Ausgleich bedeutete. Der Torhüter der Gäste war noch so voll der Dankbarkeit über die Hilfe der Fans beim Stellen der Mauer, dass er den Ball schön in seine Ecke passieren ließ. In der zweiten Hälfte schloss sich ein weiterer Gästespieler dem Duo in der Dusche an und die Götter drängten auf die Führung. Es war Benedetto Muzzicato vorbehalten den Ball nach gutem Querpass von Skerdi Bejzade zum 2:1 ins Netz zu dreschen. Unter großem Jubel wurde in der Schlussphase dann auch noch Markus Erdmann eingewechselt, dem man seinen Trainingsrückstand aber noch deutlich anmerkte. Trotzdem ist Erdmann natürlich immer ein Gefahrenherd und wenn er auch nur Räume für andere schafft. Volker Teßmar nutzte eine der, so in der Ihrhover Abwehr enstandenen, Lücken und machte nach einem Sololauf das überfällige 3:1. Man konnte mit dem Spiel zufrieden sein, war doch deutlich das Bemühen der Mannschaft zu erkennen um jeden Ball zu kämpfen. Spielerisch können die Giganten sicher noch zulegen.
DIRK
Skerdi Bejzade wieder mit tadelloser Leistung
Neue Presse, 09.04.2001
Arminia gewann 3:1 gegen Ihrhove. Wichtig: Manager Rüdiger Uphoff macht weiter.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Hannover. Ein Ehrenwort zählt auch bei Arminia was. Rüdiger Uphoff wollte am Saisonende den Managerposten räumen - allerdings hatte er offenbar etwas verdrängt: Uphoff und Präsident Klaus Reuper schworen sich einst gegenseitige Treue, der eine darf ohne Zustimmung des anderen nicht hinwerfen. Und der Klubchef will "bis 2003 weitermachen". Uphoff vernahms mit gequältem Lächeln. Er wusste: "Ich bleibe in der Pflicht" - damit ist Spieler Jürgen Scholz als hauptamtlicher Nachfolger aus dem Rennen. Berndt Blumenthal, Vereinsvize und Vorstand bei Hauptsponsor CS: "Jetzt unterstützt CS Arminia auch nächste Saison." In der Gegenwart sollte es "nur noch Spaßfußball geben", hatte Uphoff angeordnet. "Um die Fans zu versöhnen." Gegen Concordia Ihrhove klappte das bedingt. Die Ostfriesen wollten den Spaß lange nicht mitmachen, gingen sogar in Führung. Nach einem Schubser sah Mirko Knörenschild Gelb-Rot - Elfmeter. Herol Salihi verwertete (44.). 450 Besucher grauste es aber nur kurz. Im Gegenzug bremste Gast-Libero Jürgen Schepers Zeki Ari in höchster Not - rote Karte und Freistoß aus 17 Metern. Marko Schwabe nahm genau Maß - 1:1 (45.). Schon vier Minuten nach dem Wechsel flog der nächste Ostfriese vom Platz: Ulf Kliche hatte Hand gespielt. Es folgte ein Dauer-Powerplay der Bischofshler. Beifall gabs aber erst, als sich Markus Erdmann von seinem Trainingsanzug trennte - Coach Behrends brachte seinen Torjäger (15 Tore) nach dreiwöchiger Verletzungspause, "um die Ihrhover zu erschrecken". Der Plan ging auf. Der eingewechselte Benedetto Muzzicato konnte zeigen, dass er entgegen Behrends Meinung "völlig gesund" war: Nach Querpass von Skerdi Bejzade traf der Mittelfeldmann - 2:1 (67.). Den Endstand besorgte Volker Teßmar in der Schlussminute aus spitzem Winkel nach Vorarbeit von Halil Büyüktopuk. Behrends: "Es macht Spaß, wieder nach oben zu klettern."
HAZ, 09.04.2001
Hannover (bj/kös). Eine gute Stunde war in der Fußball-Oberligapartie zwischen dem SV Arminia Hannover und Concordia Ihrhove gespielt, als die knapp 400 Zuschauer in lauten Jubel ausbrachen. Nein, es war kein Tor für die "Blauen" gefallen. Es wurde nur ausgewechselt. aber der Spielertausch, den Trainer Rainer Behrends zu diesem Zeitpunkt vornahm, reichte schon aus, um die Arminen-Anhänger aus der Reserve zu locken. Schließlich wurde nicht irgendjemand eingewechselt, sondern Markus Erdmann. Nach dreiwöchiger Verletzungspause griff der schlaksige Torjäger in der Schlussphase des Spiels wieder ins Geschehen ein. Mit Erfolg. Als Erdmann kam, stand es 1:1 - am Ende hieß es 3:1 für Arminia. Allerdings hatte der Stürmer mit dem erfolgreichen Finale seiner Mannschaft nur am Rande zu tun. "Ich habe Markus eigentlich nur als Abschreckung für den Gegner gebracht", verriet Behrends. Und tatsächlich geriet die bis dahin sattelfeste Deckung der Gäste schon durch die reine Anwesenheit des angeschlagenen Angreifers in Unordnung. Für die Glanzlichter des Spiels waren aber andere zuständig. Skerdi Bejzade zum Beispiel, der das 2:1 durch den eingewechselten Benedetto Muzzicato (68.) mustergültig vorbereitete. Oder Volker Teßmar, der seine überragende Leistung mit dem 3:1 krönte (90.). Bis dahin hatte vor allem Schiedsrichter Markus Kopf aus Bremerhaven für Gesprächsstoff gesorgt. 60 Sekunden vor dem Seitenwechsel sah der Unparteiische im Strafraum der Gastgeber einen Rempler des bereits verwarnten Mirko Knörenschild ("Ds war ein ganz normaler Zweikampf") gegen Klaus Osterkamp. Die Folge waren die Gelb-Rote Karte für den Arminen-Manndecker und das 0:1 durch den von Herol Salihi verwandelten Elfmeter. Im direkten Gegenzug stoppte Jürgen Schepers den schwachen Zeki Ari unmittelbar vor der Strafraumgrenze. Dafür sah der Concordia-Libero Rot - und den fälligen Freistoß versenkte Marko Schwabe im Torwarteck. Was folgte, waren eine weitere Ampelkarte gegen den Ihrhover Ulf Kliche (48.), das Comeback von Erdmann und ein erfolgreicher Schlussspurt der "Blauen". Für Behrends genug: "Für uns geht nichts mehr nach oben und nach unten. Dafür haben wir sehr gut dagegengehalten." Auch die Tatsache, dass Erdmann nach seiner Einwechslung eigentlich nur durch mehrere Abseitsstellungen auffiel, störte den Arminen-Coach nicht sonderlich. "Das ist nun einmal sein Spiel. Er steht immer an der Grenze, und irgendwann pfeift der Schiedsrichter einmal nicht." Am Rande des Spiels gab SVA-Chef Klaus Reuper bekannt, das der engere Vorstand mit ihm und Vertreter Berndt Blumenthal ebenso bis zum 30. Mai 2003 weitermachen werde wie Manager Rüdiger Uphoff. Da Blumenthal auch Vorstands-Vorsitzender des Arminen-Hauptsponsors ist, dürfte sicher sein, dass auch dieser Vertrag verlängert wird.
Großer Jubel nach dem 2:1 durch Muzzicato
Bild, 09.04.2001
Nach zuletzt zwei Heimpleiten endlich wieder Jubel in Bischofshol: Arminia gewann 3:1 gegen Ihrhove. Vier Tore, drei Punkte - dazu gabīs noch drei Platzverweise. Arminias Knörenschild flog (44., Gelb-Rot) und Ihrhoves Schepers (45., Rot) und Kliche (49., Gelb-Rot) gingen hinterher. Nach dem 0:1 durch Salihi (44., Foulelfer) trafen Schwabe (45.), Muzzicato (68.) und Teßmar (90.) zum verdienten Sieg.