23.05.2001, 19 Uhr
Ridikulöse Zustände in Havelse. Erst versucht ein stadtbekannter Schlachter den Verein zu vernichten, dann wird dieser Mann von den TSV-Mitgliedern aufgefordert sein Engagement in der nächsten Spielzeit auf andere Klubs zu verlagern und aus Rache oder einem ähnlich niederen Motiv nimmt dier Typ bei einem einzigen Spiel der Saison 2000/2001 Eintritt. Wie zur Verhöhnung der Zahlenden wird eine große Ordnertruppe, mit Krawatten und Second Hand-Securityhemden ausgestattet, aufgeboten, die wahrscheinlich die gesamten Einnahmen als Lohn erhält. Der SV Arminia bestrafte ein solches Gebahren umgehend. Durch wunderschön herausgespielte Tore führten die Götter bei Halbzeit mit 2:0 und es hätten durchaus noch mehr Tore fallen können, wenn der NFV-Mann etwas souveräner in der Auslegung der Vorteilsregel gewesen wäre und er einen klaren Elfmeter, verschuldet an Zeki Ari, nicht einfach ignoriert hätte. Havelse hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon selbst dezimiert. Nach einer Tätlichkeit an Skerdi Bejzade durfte ein Akteur der Gastgeber in der Nasszelle über seine schmutzige Spielweise nachdenken. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte verliefen ausgeglichen und der TSV kam sogar zum Anschlusstreffer, doch mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie immer mehr zur Hinrichtung, wobei Arminia natürlich den Part des Henkers übernahm. Torchancen in Hülle und Fülle gab es nun für die Giganten im blauen Dress und folgerichtig fielen auch die Tore. Zwischenzeitlich durfte ein weiterer Spieler der Havelser unter die Brause. Wahrscheinlich wegen Schiedsrichterbeleidigung schickte ihn der Offizielle zum Abkühlen seines hitzigen Temperaments unter die kalte Dusche. Zusammenfassend sei gesagt, dass es ein schönes Spiel der Götter, mit sechs sehenswerten Treffern, war. Dem TSV Havelse ist zu wünschen, dass in der Post-Grajewski-Ära wieder vernünftige Menschen den Verein führen, vor allem damit die vorbildliche Jugendarbeit des Klubs keinen Schaden nimmt.
DIRK
Eine Rarität in der Saison 2000/2001
Neue Presse, 25.05.2001
Im Oberliga-Derby setzte sich Arminia in Havelse souverän mit 6:1 durch.
VON FRANK OHEIM
GARBSEN. "Ohne den Schiedsrichter wärs ein schönes Spiel geworden", ärgerte sich Havelses Trainer Ronny Worm. Er war sauer über zwei rote Karten gegen seine Elf - im Keller (bis zu fünf Teams müssen wegen Auf- und Abstiegsregelungen runter) wirds nun eng. "Havelse hat sich mit Undiszipliniertheiten selbst geschlagen", kommentierte Arminen-Coach Rainer Behrends. Erst traf vor 400 Fans Benedetto Muzzicato (15.) per Freistoß aus 30 Metern zum 0:1, zwei Minuten später trat Artur Stesko gegen Zeki Ari nach und sah Rot. Nachdem Havelses Marcin Morawski hochkarätige Chancen ausgelassen hatte, schaffte Zeki Ari (34.) das 0:2. Anschließend hatte Arminia Chancen im Sekundentakt. Doch Morawski (50.) köpfte zum Anschlusstreffer ein. Acht Minuten später die Schlüsselszene. Slawomir Suchomski lief allein auf SVA-Torwart Lars-Oliver Eggers zu, traf aber nur den Außenpfosten. Während seine Mannschaft noch der Chance nachtrauerte, nutze Arminia die Verwirrung eiskalt aus. Skerdi Bejzade (63.), Patrick Grün (70.), erneut Muzzicato (81.) und Volker Teßmar (85.) erhöhten auf 6:1. In der 72. Minute hatte Morawski das Pech, dass mit Dirk Wittkewitz ein polnisch sprechender Linienrichter anwesend war. Seine Beleidigung fand Gehör - die zweite rote Karte.
HAZ, 25.05.2001
Garbsen (kös). Es war ein böser abend für den TSV Havelse. Vor nur 400 Zuschauern setzte es mit 1:6 gegen Arminia Hannover eine deftige Niederlage. "Jetzt wird es noch schwerer, die Klasse zu sichern", weiß Havelses Stürmer Jan Zimmermann vor dem letzten Spieltag der Fußball-Oberliga. Es war viel spekuliert worden, ob Arminia Nachbarschaftshilfe leisten würde. Nach einer Viertelstunde war klar, dass die "Blauen" dieses Wort für 90 Minuten aus ihrem Vokabular gestrichen hatten. Dazu reichte eine durchschnittliche Leistung völlig aus. Wenn es überhaupt nachbarschaftliche Hilfe gab, dann sah sie so aus, dass das Ergebnis nicht zweistellig ausfiel. Bereits nach 17 Minuten war fast eine Vorentscheidung gefallen. Zimmermann hatte Teßmar gefoult, den indirekten Freistoß verwandelte Arminias Spielmacher Benedetto Muzzicato ungestört an Freund und Feind vorbei aus 20 Metern zur Führung (15.). Nur zwei Minuten später verlor Igorius Stesko die Nerven. Zeki Ari hatte ihn eigentlich eher harmlos attackiert, Havelses Libero revanchierte sich mit einer Tätlichkeit und sah die Rote Karte. Das zweite Tor war typisch für die Partie. Büyüktopuk konnte seelenruhig von der rechten Seite in den Strafraum passen, und Ari (34.) schoss ein. Auf den Flügeln war der TSV offen wie das berühmte Scheunentor, im Mittelfeld und Strafraum wurde nicht energisch genug attackiert. Havelses Maik Gremmel versuchte vergeblich, Ordnung in die Abwehr zu bringen. Hoffnung keimte nach dem Anschlusstreffer von Marcin Morawski (52.) auf. Doch wenig später vergab Slawomir Suchomski den sicheren Ausgleich, als er den Außenpfosten und nicht ins leere Arminen-Tor traf. Danach brachen alle Dämme. Skerdi Bejzade (64.), Patrick Grün (71.), Muzzicato (82.) und Teßmar (86.) schossen die restlichen Tore. Zu allem Überfluss sah Morawski (73.) wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte und wird ebenfalls bei der wichtigen Partie in Bremerhaven fehlen. "Wir müssen am Sonntag gewinnen und sehen, was die Konkurrenz macht", sagte Worm - zumindest die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben.
Bild, 25.05.2001
Eine Abreibung erster Klasse! Havelse geht im Abstiegskampf 1:6 gegen Arminia unter. Vor nur 400 Fans gabīs von den Blauen (wieder einmal) eine derbe Derby-Klatsche. Und wie schon im Hinspiel flogen beim TSV zwei Spieler vom Platz. Stesko sieht nach 17 Minuten Rot (Tätlichkeit). Platzverweis auch für Morawski, weil er den Schiri auf polnisch beleidigte. Dumm gelaufen: Der Linienrichter hatīs verstanden. Die Tore: Muzzicato (2), Ari, Bejzade, Grün, Teßmar (alle Arminia) und Morawski für Havelse.