10.9.2000, 15.00
Bei schönem Wetter konnten die Anwesenden ein gutes Spiel des SV Arminia beobachten. Besonders in der ersten Halbzeit wurde dem Gegner aus Schüttorf kaum eine Chance gelassen und die Führung durch Skerdi Bejzade war hochverdient. Allerdings hätte es zum Pausenpfiff mindestens 2:0 oder 3:0 stehen müssen. Die weibliche Hälfte der Schüttorfer Fans beschloss kurz nach der Halbzeit ihren Mageninhalt der Keramikschüssel zu übergeben. Ihr Leidensgenosse (ja, sie waren zu zweit) erfreute sich derweil an einem Glücksschuss seines Teams, der zu unserem Leidwesen ins Gehäuse ging. Einigen auf unserer Seite verschlug dieser Treffer die Sprache. Die Götter spielten weiter nach vorn, doch selbst beste Gelegenheiten konnten nicht genutzt werden. Dazu kam die kurios vor sich hinpfeifende Schiedsrichterin, die den Unmut selbst der Besonnensten erregte. Unterm Strich kein schlechtes Spiel der Giganten und schon gegen Meppen wird der Kasten wieder getroffen werden.
DIRK
Neue Presse, 11.09.2000
Nur 1:1 gegen Schüttorf - Arminia hat den Anschluss an die Spitze verloren.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Bei Arminia herrscht weiterhin Torschusspanik. Diesmal gab es 14 gute Chancen, doch es reichte nur zum Treffer von Treffer Skerdi Bejzade. Schon in der ersten Halbzeit hätte alles klar sein müssen. Nach zehn Minuten hatte die engagierte Arminen-Elf die Partie im Griff. Es wurde fein kombiniert, die fällige Führung gelang Bejzade mit einem Heber aus sechs Metern nach Steilpass von Erdmann (26.). Weitere Möglichkeiten (Bejzade, Schwabe) blieben jedoch ungenutzt. Trotzdem spendierten die 550 Fans zur Pause viel Applaus. Nach dem Wechsel wars eher zum Haareraufen. Die Gäste fanden ins Spiel und hatten Glück beim Ausgleich: Den Fernschuss von Snyder fälschte Fiedler unhaltbar ab (52.). Arminia warf nun alles nach vorn. Trainer Rainer Behrends brachte drei frische Kräfte - es änderte sich nichts. Die größte Panik hatte der eingewechselte Yankson, der frei vorm Gäste-Torwart (62.) vergab. Aus dem Pflichtsieg (Manager Rüdiger Uphoff) wurde nichts. "Jetzt haben wir ordentlich Druck", wusste Klubchef Klaus Reuper hinterher.
HAZ, 11.09.2000
Hannover (bj). Der Zug in Richtung Tabellenspitze ist für die Oberliga-Fußballer des SV Arminia Hannover vorerst abgefahren. Die "Blauen" trennten sich vor 400 Zuschauern vom FC Schüttorf 1:1 (1:0). und vergaben dabei reihenweise beste Torgelegenheiten. "Ich kann den Jungs noch nicht einmal richtig böse sein", sagte Trainer Rainer Behrends, der seiner Mannschaft immerhin attestierte, bis zur letzten Minute auf den Siegtreffer gedrängt zu haben. Irgendwie war es aber verhext an diesem Nachmittag in Bischofshol. Von Beginn an setzten die Arminen den Tabellennachbarn unter Druck, aber das Runde wollte einfach nicht in das Eckige. Zunächst zielte Marko Schwabe per Kopf zu weit nach rechts, dann Markus Erdmann aus 20 Metern per Fuß zu hoch, und der nächste Schwabe- Kopfball wurde von Ingo Schult auf der Linie geklärt. Dass die SVA-Fans nach 25 Minuten trotzdem jubeln konnten, lag an einem Akteur, der eigentlich nicht von Beginn an spielen sollte: Skerdi Bejzade rutschte erst nach dem Warmmachen für Mirko Knörenschild (Wadenverletzung) in die Mannschaft und bedankte sich dafür nach Erdmann-Pass mit einem schönen Heber zum 1:0. Nach dem Seitenwechsel gab es dann aber die kalte Dusche für die Gastgeber. Günter Snyders zog aus 18 Metern einfach einmal ab, sein Bewacher Tobias Fiedler fälschte das Leder ungücklich ab, und der Ball senkte sich unhaltbar für Torwart Lars-Oliver Eggers zum 1:1 in die Maschen (52.). Die Arminen reagierten mit stürmischen, aber auch etwas kopflosen Angriffen. Dabei ging es so weiter wie in der Anfangsphase: Ein Kopfball von Erdmann landete am Pfosten, ein weiterer knapp neben dem Kasten - und wenn der Ball doch einmal aufs Tor kam, war ja auch noch Schüttorfs Torwart Jürgen Kremer da. So musste Trainer Rainer Behrends mit dem einen Zähler zufrieden sein. Aber einen fand er doch noch, auf den er böse sein konnte. "Joe Yankson ist da vorne nur spazieren gegangen", schimpfte der SVA-Coach über den Ghanaer.
Bild, 11.09.2000
Ernüchterung am Bischofsholer Damm. Arminias Manager Rüdiger Uphoff forderte den Sieg ("Ausreden zählen nicht") - doch mehr als ein schlappes 1:1 gegen FC Schüttorf kam nicht raus. Skerdi Bejzade traf mit einem schönen Heber (20.) - zu wenig. Schüttorf kam mit der einzigen Chance zum Ausgleich (60.). Uphoff kleinlaut: "Eine riesige Enttäuschung für alle."