Oberliga Niedersachsen/Bremen 2000/2001
14. Spieltag: SV Arminia Hannover - Rotenburger SV 2:0
12.11.2000, 14.30
Der objektive Bericht!
Der SV Arminia spielte gegen Rotenburg groß auf und gewann verdient mit 2:0. Die Gäste hatten den flüssigen Kombinationen der Götter nur Ruppigkeit in den Zweikämpfen entgegenzusetzen, das reichte nicht um die Götter zu stoppen. Immer wieder wurde schön über die Außen gespielt und so für Gefahr vor dem Rotenburger Tor gesorgt. Benedetto Muzzicato blieb es dann vorbehalten die überfällige Führung zu erzielen. Scheiterte er Sekunden vorher noch am Gästekeeper, so hatte dieser gegen den platzierten Volleyschuss von der Strafraumgrenze keine Chance mehr. Nur wenige Minuten später war es wieder Muzzicato, der das Leder an den Pfosten ballerte. In der zweiten Halbzeit gab es keine Änderung im Spielgeschehen und das 2:0 durch Mirko Knörenschild fiel nicht überraschend. Rotenburger Angriffsbemühungen blieben meist im Ansatz stecken und erst in der Schlussviertelstunde hatte auch "Auge" Eggers Gelegenheit sich einmal auszuzeichnen. Das war´s dann aber auch mit den Chancen der Gäste. Arminia hatte noch Gelegenheiten das Ergebnis höher zu schrauben, doch blieb es beim 2:0. Gegen Göttingen gibt es nun ein echtes Spitzenspiel.
DIRK
Pressestimmen:
Neue Presse, 13.11.2000
Mit neuer Lockerheit rauf auf Platz zwei
Muzzicato nutzt neue Freiheiten gegen Rotenburg. Schatzschneider, Gerber und Rynio Trainerkandidaten.
2:0 gegen Rotenburg - Arminia marschiert weiter in Richtung Tabellenspitze, ist jetzt schon Zweiter.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Trainer Rainer Behrends hat seine Abschied zum Saisonende angekündigt. Dann will Arminias Coach "möglichst die Meisterschaft feiern". Vereinsvize Berndt Blumenthal: "Bei uns herrscht eine neue Lockerheit." Auch der Sieg gegen Rotenburg war locker herausgespielt. Diesmal stimmte es in allen Mannschaftsteilen, wobei Spielmacher Benedetto Muzzicato "die neuen Freiheiten"toll ausnutzte. So bekamen die Arminen die Partie schnell in den Griff. Es wurde endlich aus allen Lagen geschossen. Die Führung besorgte Muzzicato mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze (20.). Darauf probierte es auch Skerdi Bejzade - Pfosten. Die Gäste von Trainer Jürgen Rynio hatten nur eine gute Gelegenheit kurz vor der Pause. danach konnten sich die 600 Fans nur noch an Arminias Spielwitz erfreuen. Das entscheidende 2:0 besorgte Mirko Knörenschild per Kopf nach Freistoßflanke von Muzzicato. Weitere Treffer waren möglich, doch am Ende waren alle "glücklich über die beste Saisonleistung" (Klubchef Klaus Reuper). Es war der dritte Sieg in Folge. Ebenfalls zum dritten Mal hintereinander gabs keinen Gegentreffer. Libero Tobias Fiedler: "Vielleicht sind wir am nächsten Wochenende schon Erste." Dann müssen die Bischofsholer bei Spitzenreiter Göttingen ran. Die offene Trainerfrage wollen die Bischofsholer "in vier, fünf Wochen vom Tisch haben", so Blumenthal. Die gestern zuschauenden Dieter Schatzschneider (ohne Verein), Franz Gerber (berät Oldenburg und Cloppenburg), Harry Pleß (Lüneburg) und Rotenburgs Rynio "waren nicht ohne Grund hier", gibt Blumenthal Einblicke in die geheime Kandidatenliste von Manager Rüdiger Uphoff. Blumenthal: "Aber wir gehen die Sache locker an."
HAZ, 13.11.2000
Den überragenden Muzzicato plagt das Fernweh
VON CHRISTIAN OTTO
Hannover. Typen wie diese fallen immer auf. Tragen das Trikot mit der "10" wollen möglichst jeden guten Pass und jeden Freistoß schießen - schon der Gang mit stolzgeschwellter Brust verrät, dass sich Benedetto Muzzicato für tragende Rollen auf dem Fußballplatz geeignet hält. Der Spielmacher, den die Steppkes auf der Tribüne des SV Armnia gerne Fuzzicato nennen, führte den Oberligisten in überzeugender Manier zum 2:0-Heimsieg gegen den Rotenburger SV. Die "Blauen" sind jetzt schon Tabellenzweiter. Und doch war eienr unzufrieden. "Ich kann noch mehr. Ich will noch fitter werden. Ich will nicht nur dreimal in der Woche, sondern zweimal täglich trainieren." Muzzicato mag keine Geheimniskrämerei und gibt offen zu, dass er Arminia so schnell wie möglich verlassen will - am liebsten schon in der Winterpause. Ein durchaus begnadeter Spielmacher, dessn Vertrag aber erst am Saisonende ausläuft, ist bald futschikato. "Ich wollte doch schon einmal weg, aber die haben mich nicht gelassen", sagte der 22-Jährige, während sich seine Mitspieler noch über das sehenswerte Heimspiel vor rund 400 Zuschauern freuten. Nach Auftritten wie diesem sollte man eigentlich nicht darüber nachdenken, was aus Armninia ohne Muzzicato wird. Das 1:0 (21.) erzielte er mit einem Volleyschuss aus 18 Metern, den vorentscheidenden Kopfballtreffer von Mirko Knörenschild (53.) bereitete er mit einer gefühlvollen Freistoßflanke vor. "Der Muzzi spielt wirklich gut", meinte Tribünengast Franz Gerber, der das Talent einst aus Bremerhaven zu Hannover 96 gelotst und auf dessen Durchbruch als Profi gehofft hatte. Nur in der Schlussphase offenbarte sich, was Muzzicato noch fehlt. Anstatt die Partie weiter an sich zu reißen, ließ der Spielgestalter die Zügel schleifen und setzte lieber zu Tricks für die Galerie an. "Ich habe meine ganze Jugend darauf gesetzt, Profi zu werden", sagt Muzzicato, und seine Fähigkeiten lassen das erahnen. Aber auch ein Spielmacher lebt auch von den fleißigen Lieschen an seiner Seite . Arminias Führungstreffer war nur durch ein energisches Nachsetzen des fleißigen Volker Teßmar möglich geworden. Und die Herren Schwabe, Brüning, Reuther und Kroll erkämpften sich reihenweise Bälle. Der scheidende Arminen-Trainer Rainer Behrends war angesichts des Sieges so glücklich, dass er in der Pressekonferenz tatsächlich - Muzzicato hin oder her - vom möglichen Aufstieg redete.
Bild, 13.11.2000
2:0! Im Schongang gegen Rynio
Arminias Siegesserie hält an. 2:0-Erfolg gegen Rotenburg. Der vierte Heimsieg, zum dritten Mal zu null. Die Gäste von Jürgen Rynio harmlos. Der Ex-96-Torwart gilt als Nachfolger für Rainer Behrends (hört zum Saisonende auf. Der Auftritt gestern war kein tolles "Bewerbungsgespräch." Arminia gewann im Schongang. Nur das 1:0 traumhaft (21.). Muzzicato trifft direkt rechts-unten ins Eck. Danach noch einmal Jubel bei 550 Fans: Diesmal flankt "Muzzi", Knörenschild köpft zum 2:0 ein. Zaungast bei Arminia: Vladan Milovanovic (spielte mal zehn Minuten bei den Blauen). Milo wartete vor der Kabine und begrüßte seine Ex-Kollegen.