3.9.2000, 15.00
Gut gestärkt nach einem Essen beim Chinesen betraten wir das Stadion. Im Gegensatz zu unserem letzten Spiel in Oldenburg erwies sich das weite Rund als gut gefüllt. Die Oldenburger Zuschauer unterstützen ihre Mannschaft wieder. Gut so! Das Spiel wurde zunächst eindeutig vom SV Arminia diktiert und das 1:0 durch Markus Erdmann war die logische Folge der Dominanz der Götter. Mirko Knörenschilds Rückkehr ins Team machte sich von der ersten Minute an bemerkbar. Beinahe hätte er das 2:0 erzielt, doch ein Oldenburger Abwehrspieler kratzte die Kugel für seinen bereits geschlagenen Keeper von der Linie. In der zweiten Hälfte drängte Oldenburg auf den Ausgleich, aber zunächst ohne zwingende Möglichkeiten herauszuspielen. Bei den blauen Rekonvaleszenten schwanden jetzt ein wenig die Kräfte und so gelang den Gastgebern doch noch der Ausgleich. Insgesamt kann man mit dem Auftreten der Götter zufrieden sein und wenn auch die Auswärtsunterstützung weiter anhält, ist mit unserem Team in dieser Saison zu rechnen.
DIRK
Neue Presse, 04.09.2000
"Zwei Punkte verschenkt", lautete das Fazit von Arminias Manager Rüdiger Uphoff nach dem 1:1 beim VFB Oldenburg. Die Bischofsholer spielten ohne den angeschlagenen Muzzicato, dafür wieder mit Torjäger Erdmann. Der Stürmer bewies erneut, wie wichtig er ist: Nach Vorarbeit von Bejzade traf Erdmann mit einem Schuss aus kurzer Entfernung (15.). Auch danach hatten die Hannoveraner die besseren Möglichkeiten. Doch Oldenburgs Uwe nutzte mit einem Flugkopfball die erste klare VFB-Chance - 1:1 (75.). sch
HAZ, 04.09.2000
Oldenburg (hol). Es war kein attraktives Spiel, aber unterhaltsam allemal: Der SV Arminia Hannover kam vor 1600 Zuschauern beim VFB Oldenburg zu einem 1:1, hätte bei besserer Chancenauswertung aber auch als Sieger vom Platz gehen können. Die Arminen waren in der 1. Halbzeit klar die bessere Mannschaft. Sie wirkten eingespielter als der Gastgeber, in dessen Kader 14 neue Spieler stehen. Das Tempo wurde geschickt verschleppt, die Oldenburger kamen zu keiner nennenswerten Torchance. Anders die Bischofsholer, die völlig verdient auch in Führung gingen. Nach einem Freistoß stand Skerdi Bejzade allein vor VFB-Torwart Eilenberger. Dtatt zu schießen, passte der 25-Jährige jedoch quer auf Torjäger Markus Erdmann, der den Ball aus vier Metern ins Netz wuchtete (13.). Eine Viertelstunde später hätte Mirko Knörenschild alles klar machen müssen. Alleinstehend schob er den Ball an Eilenberger vorbei in Richtung VFB-Gehäuse - allerdings zu schwach: Oldenburgs Verteidiger Buitys konnte auf der Torlinie klären. Nach dem Wechsel agierten die Oldenburger mit größerem Einsatz - und in Arminias Offensivspiel schlichen sich Fehler ein. Auch die SVA-Abwehr, die erstmals von Libero Jürgen Scholz organisiert wurde (Trainer Rainer Behrends: "Eine starke Partie, man hat keinen Bruch nach dem plötzlichen Weggang von Maik Pertile bemerkt"), hatte jetzt erheblich mehr zu tun. Arminen-Torwart Lars-Oliver Eggers, der vor der Pause gänzlich beschäftigungslos geblieben war, musste nun mehrfach beherzt eingreifen. Einmal, nach einem tollen Hechtkopfball Andrew Uwes (76.), war er allerdings machtlos. Mehr ließen er und seine Vorderleute jedoch nicht mehr zu. Ein zweites Tor für die Oldenburger wäre auch nicht verdient gewesen. Das 1:1 entspricht in etwa den Leistungen beider Teams, auch wenn das Spiel Arminias erheblich reifer wirkte.
Bild, 04.09.2000
Schöne Dienstreise für Arminia. Beim VFB Oldenburg schnappten die "Blauen" einen verdienten Punkt, schafften ein 1:1. Und da war sogar mehr drin. Die spielstarken Arminen gingen nach tollem Zuspiel von Skerdi Bejzade in Führung - der überragende Markus Erdmann traf zum 0:1 (10.). Nach dem Ausgleich (Uwe/75.) Arminia vor 2000 Fans schwer unter Druck - aber Torwart Eggers hielt den Punkt fest.
Nordwest Zeitung, 04.09.2000
Oldenburg schafft mit Kampfgeist ein 1:1
Hannover hatte dem VfB viel Grundsicherheit voraus. Uwe glich in der 76. Minute aus.
Von Horst Hollmann
Oldenburg. Der VfB Oldenburg hat neuerdings wieder eine gute Fußball-Mannschaft - aber es ist noch keine, die im sicheren Zusammenspiel die Stärken der Einzelnen durchsetzt. Gemessen an der eingespielten Sicherheit von Arminia Hannover ist der Weg noch weit. Ob er in einer oder zwei Spielzeiten an die Spitze der Oberliga führen kann, mochte Trainer Wolfgang Steinbach nach dem 1:1 nicht abschätzen. Noch hält der VfB alle Optionen offen: Die Hoffnung, ins obere Drittel vorzustoßen und an Sicherheit zu gewinnen - und den Rest Furcht, noch abzurutschen und nervös zu werden. Zunächst verdarb sich die VfB-Abwehr den Tag selbst. Nach einem Freistoß landete der Ball beim frei stehenden Mirko Knörenschild, und der konnte noch zum ebenfalls unbewacht herum stehenden Markus Erdmann passen. Bei dem weiß jeder, was das bringt: Ein Tor zum 1:0 (13.). In der 76. Minute glich der VfB aus. Andrew Uwe hechtete in den von Ferdinand Dietrich geflankten Ball. "Etwas Glück braucht man eben auch", räumte Stürmer Kay Stisi ein. "Gearbeitet haben wir jedenfalls in der zweiten Halbzeit kräftig, da hätten wir gewinnen können." Verteidiger Karsten Imort sah die eigenen Verdienste kritischer: "Wir hatten nicht unseren besten Tag. Aber über Kampf haben wir noch den Punkt geholt." Richtig war wohl der Blickpunkt beider: Das Spiel wirkte nicht mitreissend attraktiv, aber es barg viele fußballerische Finessen. Das Rätsel, wie man Arminia in seinen meisterhaften Vermögen stört, den Spielrhythmus zu verlangsamen, löste der VfB nicht vollständig. "Wir standen in der ersten Halbzeit zu weit von unseren Gegenspielern weg", analysierte der erneut überragende Tino Stöhr. Da verschob sich die Gäste-Elf wie Knetmasse hin und her über den Platz, ließ keine Anspiele in die Spitze zu und zwang den VfB zu Rück-, Quer- und Fehlpässen. "Arminia hätte in der ersten Halbzeit ohne Torwart spielen können", schüttelte Steinbach den Kopf. Aber Stöhr sah auch den Wandel: "Wir sind als Mannschaft aufgetreten, haben uns gegenseitig angespornt; da ging beim Gegner die Sicherheit flöten". Nach vorn wurde unter dem Oldenburger Druck das Spiel unpräzise. Der VfB setzte nach und entfachte Stimmung bei 1600 Zuschauern. Die behagte sogar Arminen-Trainer Rainer Behrends, auch wenn sie zwei Punkte kostete. "Endlich ist im Oldenburger Fußball wieder Leben", freute er sich spontan. Vor einem halben Jahr hatte er zur Spielbeobachtung im Marschwegstadion gestanden, "ganz allein, außer einer Begräbnisstimmung und meiner Thermoskanne Kaffee gab es hier nichts." Da können heute die Oldenburger auch mal zufrieden sein mit einem nicht ganz zufrieden stellenden Spiel.