29.10.2000, 14.30
Der SV Arminia bleibt nach dem 3:0 gegen den BVC weiter in Lauerstellung hinter Göttingen 05. Die Brisanz dieses Spiels lässt sich daran ermessen, dass Mitglieder der Strafraummiliz ihr Frühstück zwei Stunden vor Beginn der Partie in der Vereinskneipe einnahmen. Cloppenburg war zunächst optisch überlegen und hatte auch einen Lattentreffer zu verzeichnen, aber mit zuvor in dieser Saison nicht gezeigter Zweikampfstärke kaufte der SV Arminia den Gästen den Schneid ab und bestimmte fortan das Spiel. Erste Folge dieser Überlegenheit war das 1:0 durch Markus Erdmann, der eine Reuther-Flanke per Kopf versenkte. Verfrüht suchten die Südoldenburger ihr Heil in der Mannschaftsverkleinerung, eine völlig verfehlte Taktik! Nachdem der BVCler Rusnak wegen Schwalbe vorzeitig die Nasszelle aufsuchen durfte, hämmerte Marko Schwabe den Ball aus 20 Metern in die Maschen. Natürlich wurde dieser Treffer mit ausführlichen Darbietungen des "Schwabo" gefeiert, ein Tanz der in keinem Tanzschulenangebot fehlen sollte (echt funky). Gleich im Anschluss wollte einer der Gästespieler seinen Kumpanen unter der Brause aufsuchen und bekam dieses Privileg auch zugestanden, als der Offizielle ihn wegen eines Ellbogenchecks des Feldes verwies. Das sorgte für sorgenvolles Schweigen unter den stark verjüngten BVCebras. Die zweite Halbzeit bot Einbahnstraßenfußball in Richtung Gästetor, leider konnten selbst größte Chancen nicht genutzt werden. Aber auch der BVC hatte einige Konterchancen und traf erneut das Gebälk. In der Schlussminute besorgte Erdmann mit einem lässigen Distanzschuss den Endstand. Jetzt muss die Leistung stabilisiert und auch in Lingen gepunktet werden.
Dirk
Neue Presse, 30.10.2000
3:0 gegen Cloppenburg - Arminia schießt sich sich aus der Krise
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Ex-96-Stürmer Vladan Milovanovic war nicht dabei. Arminias Zugang sei noch "nicht voll fit", so Trainer Rainer Behrends. "Um ihn wird aber auch zu viel Wirbel gemacht. Die anderen fühlen sich zurückgesetzt." Gegen Cloppenburg war davon in Hälfte eins nichts zu sehen. Die Arminen mieden keinen Zweikampf, bekamen so das Spiel in den Griff. Mit Erfolg: Torjäger Markus Erdmann köpfte aus kurzer Entfernung die Führung nach Reuther-Flanke. Es folgten vier hektische und spielentscheidende Minuten. Gäste-Stürmer Rusnak sah Gelb-Rot nach einer Schwalbe (38.) im Strafraum. Im Gegenzug schoss Marko Schwabe ein Traumtor - aus 20 Metern ins linke obere Toreck. Schließlich musste auch noch Cloppenburgs Juriga runter - Rot nach Tätlichkeit an Knörenschild (40.). Gäste-Coach Werner Biskup (1986 Trainer bei Arminia): "Beide Platzverweise waren einfach dumm." Einbahnstraßenfußball in Halbzeit zwei. Doch beste Chancen wurden ausgelassen. "Wir hätten 6:0 gewinnen müssen", wusste Benedetto Muzzicato, der frei vorm Tor versagte. Genau wie Bejzade, Ari und Erdmann, der kurz vor Schluss dann aber doch noch traf - das 3:0 (90.) war sein zehntes Saisontor. Manager Rüdiger Uphoff nörgelte "über die bescheidene zweite Hälfte". Doch "wir bekommen wieder Ruhe", glaubt Rainer Behrends. Seine Mannschaft hat Anschluss nach oben.
HAZ, 30.10.2000
Hannover (kös). Das Aufatmen beim SV Arminia Hannover war kollektiv. Es scheint so, als ob die Aussprachen zwischen Vorstand, Manager, Trainer und Spielern nach drei Niederlagen in vier Spielen gefruchtet haben. Mit 3:0 bezwang das Team in einem Punktspiel der Oberliga den BV Cloppenburg. "Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe in den eigenen Reihen einkehrt", sagte SVA-Trainer Rainer Behrends, der mit der Leistung seiner Mannschaft hochzufrieden war. Kurzfristig hatte Behrends umbauen müssen. Jürgen Scholz musste wegen Knieproblemen passen, für ihn spielte Tobias Fiedler Libero. Neuzugang Vladan Milovanovic war nicht im Kader aufgeboten und wurde im Stadion am Bischofsholer Damm auch nicht gesichtet. Behrends: "Um Vladan wurde zu viel Wirbel gemacht, die anderen fühlten sich zurückgesetzt." Milovanovic sah sich derweil das 0:0 des Zweitligisten 96 in Oberhausen an, für ihn spielte Zeki Ari erstmals von Beginn an im Sturm. Für beide Teams ging es in der Partie um viel. Nur mit einem Sieg konnten die vor der Saison als Titelfavoriten gehandelten Mannschaften den Anschluss an die Spitzengruppe herstellen. Riesenglück hatte der Gastgeber, dass Sailer in der 4. Minute nur die Latte traf, doch dann wurde bis zum Ende des Spieles vorwiegend in Richtung Cloppenburger Tor gespielt. In der 20. Minute gab es die erste Großchance für die "Blauen", aber Cloppenburgs Torhüter parierte einen Ari-Kopfball vortrefflich. Und dann kamen die vier Minuten, in denen sich das Spiel entschied. In der 36. Minute köpfte Markus Erdmann nach einer Flanke von Lars Reuther aus zwei Metern ein. Zwei Minuten später sah Cloppenburgs Stürmer Rusnak nach einer Schwalbe im Arminen-Strafraum die Gelb-Rote Karte. Nur eine Minute später erzielte Marko Schwabe mit einem 20-Meter-Schuss das 2:0. In der 40. Minute erhielt Cloppenburgs Mittelfeldakteur Juriga nach einer Tätlichkeit an Mirko Knörenschild die Rote Karte. "Wir waren zu dumm und wurden bestraft", sagte Gäste-Coach Werner Biskup. Cloppenburg verzeichnete durch Korobka (48.) zwar noch eine Lattenschuss, doch in der zweiten Halbzeit sahen die 550 Zuschauer eine Arminen-Elf, die beste Torchancen vergab. Schließlich war es wieder Erdmann, der mit einem 20-Meter-Schuss den 3:0-Endstand herstellte. Es war sein zehnter Saisontreffer.
Bild, 30.10.2000
Von ALEXANDER ELSNER
Bittere Pleite für Ex-96-Aufstiegs-Trainer Werner Biskup. 3:0 gewinnt Arminia (550 Zuschauer) gegen seine Cloppenburger. Fünf verrückte Spielminuten brachten Arminia den Heimsieg. 34 Minuten war kaum was los, doch dann wurde es turbulent! 34. Minute: Kapitän Lars Reuther flankt von rechts, Erdmann (wer sonst?) köpft am langen Pfosten zum 1:0 ein. 35. Minute: Cloppenburgs Stürmer Rusnak (hat schon Gelb) macht die Schwalbe - Gelb-Rote Karte. 37. Minute Marko Schwabes Hammer knallte aus 25 Metern zum 2:0 ein. 39. Minute: Cloppenburg mit Mega-Frust: Juriga fummelt Mirko Knörenschild im Gesicht rum: Rote Karte! Nur neun Cloppenburger. Das Spiel entschieden. Frage am Rande de Spiels: Wo ist Arminias Vladan Milovanovic? Noch nicht mal im Kader. Der Muskel zwickte. Trainer Behrends: "Milo wollte, doch wenn er nicht richtig fit ist, macht das keinen Sinn." Dafür durfte Zeki Ari zum ersten Mal von Beginn an stürmen. Der Stürmer aber vorm Tor genauso schwach wie seine Kollegen. Die klarsten Dinger vergeben. Nur Erdmann trifft noch mal: Mit dem Schlusspfiff landete sein 30-Meter-Kracher zum 3:0 im Netz.
Nordwest Zeitung, 30.10.2000
Von Bodo Tarow und Michael Lange
Hannover. Wenn´s auf die Oberliga-Fußballer des BV Cloppenburg hereinprassselt, dann in rauen Mengen. Das gestrige 0:3 bei Arminia Hannover wurde zwischen der 35. und 40. Minute entschieden: Arminia glückten zwei Treffer (Erdmann 35., Schwabe 39.), die Cloppenburger handelten sich zwei umstrittene Platzverweise ein - zunächst sah Stefan Rusnak die Gelb-Rote Karte (Schwalbe, 38.), dann Josef Juriga die Rote Karte (40., Tätlichkeit). "Der doppelte Doppelschlag hat das Spiel gekippt", stöhnte BVC-Coach Werner Biskup. Die Hoffnungen, die die drei Siege hintereinander zuvor geweckt hatten, wurden so flugs zunichte gemacht. Dabei schienen die Cloppenburger gegen die durch die Unruhen verunsicherten Hannoveraner leichtes Spiel zu haben. Früh klatschte Markus Sailers Kopfball gegen die Latte (4.), und auch fortan behielt der BVC die Kontrolle. Die Arminia schwamm sich erst nach 20 Minuten etwas frei, hatte dennoch Dusel, dass sich die Ecke von Tibor Zsakovics nicht direkt in den Winkel senkte - Arminen-Keeper Eggers war im letzten Augenblick zur Stelle (33.). Es folgten die fünf Minuten der Entscheidung. Der Treffer von Markus Erdmann fiel wie aus heiterem Himmel, ehe Rusnak nach einem Zweikampf mit Jörg Brüning einen Strafstoß beanspruchte, stattdessen aber vom Platz geschickt wurde. Schwabes Tor aus 25 Metern war ein Kunstschuss, Knörenschilds Schmerzensdarstellung nach einer angedeuteten Backpfeife dagegen ein Kunststück, das Schiedsrichter Bornhöft (Garbeck) mit Jurigas Rauswurf würdigte. Immerhin bleibt aus Cloppenburger Sicht zu vermerken, dass die Mannschaft sich nicht hängen ließ. Biskup stellte um, wechselte mit Goran Stojilkovic einen neuen Angreifer ein und ließ mit zwei Manndeckern und ohne Libero weiterspielen. Einleuchtend, dass die Hannoveraner jetzt zu großen Konterchancen kamen, bei denen sich jedoch BVC-Keeper Mario Neumann als wahrer Meister seines Fachs erwies - gegen Erdmanns zweiten Treffer kurz vor Abpfiff war auch er machtlos. Weniger logisch, dass der BVC spielbestimmend blieb, durch Sergej Korobka (Latte, 50., 78.) und nach einer Ecke von Zsakovics (83.) den Anschlusstreffer nur kanpp verpasste.